Das erwartete Krisenjahr für die Autobranche startet mit einem Krisenmonat – der aber nicht ganz so
schlimm ausfällt wie erwartet. Zwischen den vielen schlechten Fahrzeugklassen und gebeutelten Herstellern
gab es auch Lichtblicke.
Insgesamt 201.763 Kfz wurden im ersten Monat 2010 neu zugelassen, darunter 181.189 Pkw. Gegenüber
dem Vormonat bedeutet dies ein Minus in der Größenordnung von jeweils 16 Prozent, im Vergleich
mit dem Januar 2009 errechnen sich verdaulichere Rückgänge um 6,1 bzw. 4,3 Prozent.
Nach dem Ende der Abwrackprämie verschieben sich auch weitere Parameter. So sanken die privaten Neuzulassungen
von 62,7 noch im Dezember auf 42,2 Prozent, die Kleinstwagen fielen in der Käufergunst entsprechend zurück (-7,6 Prozent).
Auch in der Mittel- und oberen Mittelklasse gab es deutlich weniger Neuzulassungen als vor einem Jahr. Die
Kleinwagen- und Kompaktklasse wie auch die Mini-Vans lagen dagegen im Plus.
Beim Nutzfahrzeugmarkt setzten sich die negativen Vorzeichen des letzten Jahres fort. Insbesondere die
Sattelzugmaschinen und Lkw ab 20 Tonnen mussten Einbußen hinnehmen, Transporter bis 3,5 Tonnen erreichten
aber fast Vorjahresniveau (-0,9 %). Auch bei Motorrädern lief es schlecht.
Zurück zu den Pkw: Die meisten Hersteller hatten keinen guten Start ins neue Jahr. Besonders gebeutelt hat es dabei nicht nur
allgemeine Sorgenkinder wie Lancia, Saab, Chrysler/Jeep/Dodge, sondern auch viele andere Marken unabhängig von ihrem
Herkunftsland. Auch die deutschen Premiumanbieter mussten Federn lassen, wobei es Porsche und Mercedes stärker getroffen
hat als BMW und Audi. Auffällig waren die deutlichen Zugewinne einiger weniger Hersteller. So konnte sich VW mit fast elf
Prozent Zuwachs weiter absetzen. Bei den ausländischen Marken positiv aus der Reihe getanzt haben die sowieso führenden
Anbieter Renault/Dacia und Skoda; der beste Start gelang Nissan mit über 200 Prozent Zuwachs. Der VW-Konzern ist mit
seinen vier Kernmarken und einem Marktanteil von insgesamt 36,5 Prozent quasi uneinholbarer Spitzenreiter.
Mit 453.383 umgeschriebenen Kfz gab es zum Jahresbeginn auch am Gebrauchtwagenmarkt weniger Aktivitäten als in den Vorjahren.
Pkw lagen mit 14 Prozent unter dem Januar-Ergebnis von 2009. Der Nutzfahrzeugmarkt stellt sich unterschiedlich dar. Während
die Sattelzugmaschinen um 11,3 Prozent zurückgingen, gab es bei den Lkw ein Plus von 5,0 Prozent. Die schweren Lkw waren
jedoch auch rückläufig, ebenso Motorräder.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.