Einen Monat vor Jahresende befindet sich der Automarkt in Deutschland abgesehen vom saisonalen Rückgang nach
wie vor auf hohem Niveau. Sowohl neue als auch gebrauchte Pkw stehen hoch im Kurs, einzig der Nutzfahrzeug-Markt
schwächelt weiterhin.
Wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Mittwoch in Flensburg mitteilte, wurden im November 2009 insgesamt gut 306.000
Kfz neu in den Verkehr gebracht, darunter knapp 280.000 Pkw. Gegenüber dem Vormonat entspricht dies einem
saisonal nicht ungewöhnlichen Rückgang um 12,7 bzw. 12,9 Prozent, im Vergleich mit dem Vorjahresmonat
errechnen sich jedoch Zuwächse um 14,4 bzw. 19,7 Prozent, für die im Wesentlichen die nach wie vor anhaltenden
Auswirkungen der staatlichen "Umweltprämie" ursächlich sein dürften.
Die rückläufigen Zuwächse - im Oktober waren es bei den Pkw noch 24 Prozent - und auch der
von 61,8 (Oktober) auf 55,1 Prozent gesunkene Privatanteil zeugt aber vom nachlassenden Abwrack-Boom.
Geblieben ist der Fokus auf kleine und kompakte Fahrzeuge sowie kleine Vans, der zu einem weiter sinkenden
CO2-Ausstoß geführt hat: 153,8 Gramm pro Kilometer beträgt der durchschnittliche Wert aller
Pkw-Neuzulassungen. Hierzu beigetragen hat auch der wieder ansteigende Diesel-Anteil (35,0%).
Im Nutzfahrzeugbereich zeichnet sich noch keine positive Veränderung ab. Im November wurden 16,8 Prozent weniger Lkw
und 29 Prozent weniger Zugmaschinen zugelassen als vor einem Jahr. Auch die Gruppe der "sonstigen Kfz" ist im Minus,
während Busse um 5,8 Prozent zulegen konnten.
Für die deutschen Hersteller war der November ein guter Monat. Bis auf BMW konnten alle grüne Zahlen verbuchen,
voran Opel und Volkswagen. Auch Porsche liegt deutlich im Plus. Auffällig bei den ausländischen Marken ist die
gute Performance von Renault (+65%) und dem Allianzpartner Nissan (+170%). Renault ist damit bereits nach
elf Monaten quasi uneinholbar stärkster Importeur in Deutschland - und das zum 19. Mal in Folge. Schlecht
lief es dagegen u.a. für Volvo, Mitsubishi, Lancia, Jaguar, Hyundai, Honda, Daihatsu und natürlich auch
für Chrysler/Jeep/Dodge und Saab. Der Anteil von Fahrzeugen aus dem VW-Konzern stieg um einen halben Prozentpunkt
auf 36,7 Prozent an.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt war im November eine Aufwärtsbewegung unübersehbar. Alle Fahrzeugarten inklusive Motorrädern, Anhängern
und Lkw entwickelten sich positiv. Das Plus beträgt insgesamt 3,7, bei den Pkw 2,6 Prozent. Bezogen auf das Rumpfjahr
bleibt es aber bei einem leichten Minus auf 6,39 Millionen Kfz.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.