Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Freitag, 19. April 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 3 Minuten
Gerhard Plattner unterbietet eigene Bestmarke vom April um 20 Prozent

Seat-Sparfahrt: Ibiza Ecomotive schafft 2,35 Liter Verbrauch

Seat-Sparfahrt: Ibiza Ecomotive schafft 2,35 Liter Verbrauch
2,35 Liter Verbrauch: Gerhard Plattner Seat
und der Seat Ibiza Ecom. am IAA-Eingang
Seat hat auf einer Sparfahrt quer durch Europa einen neuen Verbrauchsbestwert für den Ibiza Ecomotive erreicht. Dauerfahrer Gerhard Plattner unterbot seine eigene Bestmarke noch einmal um fast 20 Prozent. Möglich wurde dies durch gutes Wetter, gute Streckenkenntnis und die richtige Form des Windschattenfahrens. Vom spanischen Martorell nach Göttingen mit einer Tankfüllung: Ex-Rennfahrer Gerhard Plattner hatte diese Strecke im April diesen Jahres mit dem sparsamsten Seat abgefahren - 2,91 Liter Durchschnittsverbrauch standen am Ende unter dem Strich.

Für sich genommen ist das ein zweifellos sehr guter Wert - allerdings, und das verwunderte damals dann schon ein bisschen, auch einer, der kaum unterhalb des Außerorts-Normwerts des Spar-Ibiza von 3,0 Litern liegt. Das dürfte auch Plattner nicht entgangen sein - der Mann ist schließlich überaus geübt, was Sparfahrten (meist im Dienste des VW-Konzerns) anbelangt. Also hat sich der Österreicher kürzlich wieder auf die große Tour begeben. Dieses Mal ging es von Ciescyn in Polen durch zwölf Staaten bis nach Frankfurt am Main, zum Haupteingang der IAA, wo die neuen Seat-Sparmodelle ihre Premiere feierten.

44,81 Liter liefen dabei während der insgesamt 1.910 Kilometer durch die Einspritzdüsen des Ibiza. Das entspricht einem Verbrauch von 2,35 Litern auf 100 Kilometer. Damit wurde der sowieso schon niedrige Gesamt-Normverbrauch um etwa 37 Prozent und der Außerorts-Normwert um immerhin 22 Prozent unterboten.

Woher kommt die Verbesserung? Nun, während es auf der Tour im April zum Teil regnete, musste Plattner dieses Mal nicht mit solchen Widrigkeiten leben, die den flüssigen Fahrstil ebenso einschränken wie sie den Rollwiderstand erhöhen und eingeschaltete Stromverbraucher bedingen. Außerdem kennt Plattner die Strecke gut, der Verkehr war geringer, und das Durchschnittstempo lag etwas niedriger als seinerzeit.
Fahren im Lkw-Sog bringt beste Ergebnisse
Knapp unterhalb von 70 km/h lag das Mittel, sagt Gerhard Plattner zu Autokiste. Er habe damit sowohl auf Autobahnen als auch auf anderen Straßen meist dieselben Werte wie Lkw erreicht. Diese zum Windschattenfahren zu nutzen, ist übrigens ein Teil der Spartricks. "Hier bewährt sich das Fahren im Sog, also mit einem Abstand von etwa 50 Metern hinter einem Bus oder Lkw", verrät Plattner, "das bringt eine größere Spritersparnis als das reine Windschattenfahren, das wegen des Minimalabstands zum Vordermann auch gefährlicher ist." Bergab erreichte der Ibiza auf der Tour bis zu 130 km/h.

Am Start in Cieszyn war der Ibiza Ecomotive (TDI-Dreizylinder, Pumpe-Düse-Technik, 80 PS) von einem Funktionär der International Police-Motor Corporation (IPMC) verplombt worden. Die Route führte über Mosty (CZ), Bratislava (SK), Hegyeshalom (H), Graz (A), Varazdin (HR), Maribor (SLO), Toblach (I), Innsbruck (A), Schaan (FL), Zürich (CH) und St. Louis (F) nach Frankfurt am Main - insgesamt durch 12 Staaten und über 22 Grenzübergänge (zwischen der Schweiz und Liechtenstein gibt es keinen). Die intakte Plombierung und das Nachtanken wurde von einem vereidigten Gutachter überwacht.

Und wann wird die 2-Liter-Marke geknackt, mag man fragen. Genau genommen wurde sie das bereits vor einigen Jahren, und zwar nicht von Plattner, sondern von Franz Doppler. Die beiden waren auch schon gemeinsam unterwegs. Das Paradoxe: Doppler besitzt in Österreich rund 200 Tankstellen. Als aktuelles Auto dürfte sich der demnächst bestellbare VW Polo BlueMotion mit dem neuen 1,2 TDI für die 1,99-Liter-Aufgabe empfehlen. Plattner plant derweil eine andere Sparfahrt, dieses Mal in den USA. Autokiste wird berichten.
Plattner und der Ibiza können auch flott
Kann Plattner, der ehemalige Rennfahrer, nach all den Spartouren eigentlich noch normal oder gar flott fahren? Dieser Frage begegnet er gegenüber Autokiste verschmitzt ebenfalls mit einer Zahl: Auf dem nächtlichen Rückweg von Frankfurt nach Innsbruck zeigte der Bordcomputer ein Durchschnittstempo von über 120 km/h. Auch nicht schlecht für einen Dreizylinder-Kleinwagen.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.