Bedienungsanleitungen sind besser als ihr Ruf, aber im Detail nicht optimal. Das jedenfalls ist das Ergebnis
eines Tests durch das Magazin "auto motor und sport" und die Prüforganisation Dekra. Sieben Anleitungen von
Mittelklassemodellen wurden nach Kriterien der Euro-Norm 62079 unter die Lupe genommen.
Audi holt mit dem Bordbuch des A4 den Testsieg. Die Informationen seien sehr gut aufbereitet, lobten die Tester.
Auch die Gestaltung der Sicherheits- und Warnhinweise sei sehr gut gelungen, das Erscheinungsbild überzeugend.
Besonderes Lob erhielt der Hersteller für die übersichtlichen Abbildungen.
Punktabzüge gab es nur für Details. So ist das Kapitel Sicherheit im Anschluss an die Bedienungshinweise untergebracht -
von der logischen Abfolge her sollte es davor stehen, um Fehlbedienungen zu verhindern. Als unpraktisch erwies sich die
teilweise kleine Schriftgröße - man wünsche sich eine Lupe, notierten die Tester. Außerdem erschwere der zweispaltige
Text im Flattersatz die Lesbarkeit.
Den zweiten Platz schaffte das Bordbuch des 3er-BMW. Zusatzpunkte konnte sich BMW verdienen, da im Stichwortverzeichnis
gleich mehrere Begriffe zum Ziel führen, wie zum Beispiel Öl und Motoröl. Das hochkantige Format kommt der Lesbarkeit
entgegen. Eine der Schwächen ist, dass man sich für das umfangreiche Werk Zeit nehmen muss, weil etwa Sicherheitstipps
nicht sofort erkennbar sind. Auch bleiben beim Thema Kindersitz-Einbau in Kombination mit Front- und Seitenairbag Fragen
offen.
Das Bordbuch der Mercedes C-Klasse landete mit guter Übersichtlichkeit, einfacher Nutzerführung und Verständlichkeit
der Information auf dem dritten Platz. Allerdings bemängelten die Tester einige Schwächen in wichtigen Details. Wenn
ein Fahrer etwa beim Tanken im Handbuch Antwort auf die Frage sucht, welches Motoröl er nachfüllen darf, wird er
scheitern. Mercedes verweist im Bordbuch zur Klärung auf eine unübersichtliche Website, auf der man das freigegebene
Schmiermittel unter Angabe der "MB-Blattnummern" finden könne.
Schwächen in den Bordbüchern von Mazda, Alfa, Chevrolet und Citroën
Größere Schwächen weisen dagegen die nächstplatzierten Bedienungsleitungen auf. Das Bordbuch des Mazda 6 (Rang 4) erwies
sich als von überflüssigen Sicherheitshinweisen überfrachtet, etwa dem, dass mit einem Sicherheitsgurt nur eine Person
gesichert werden darf. Die Erläuterung, wie der Tageskilometerzähler auf Null gestellt werden kann, nimmt eine halbe
Seite ein. Mit einem "befriedigend" kam die Anleitung des Alfa Romeo 159 auf Platz 5. Die Informationen sind auf zwei
Bücher verteilt, die Aufteilung ist nicht ganz einleuchtend. Der gezielte Zugriff auf die Informationen ist schwer.
Auf drei Bücher verteilt ist die Anleitung des sechsplatzierten Chevrolet Cruze. Hier wurden Probleme mit der
Seitennummerierung offenbar, das Stichwortverzeichnis verweist teilweise auf falsche Seiten. Schlusslicht des
Tests wurde das Handbuch des Citroën C5. Mal seien die Display-Darstellungen in Französisch, mal in Deutsch,
bemängelt die Tester. Beim Lösen von Alltagsproblemen wie dem Finden des Ölmessstabes sorge für Verwirrung, dass
der abgebildete Motorraum anders aussehe als in der Realität.