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Freitag, 19. April 2024
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V6 mit 240 PS, Vierzylinder mit 163 PS / Premiere im 407 Coupé

Peugeot mit zwei neuen Dieselmotoren

Peugeot mit zwei neuen Dieselmotoren
Bild anklicken für Großansicht Nur noch als Diesel:
Peugeot 407 Coupé
Peugeot
Der neue Dieselmotor von PSA und Ford, der bereits bei Jaguar und Citroen eingesetzt wird, steht ab sofort auch bei Peugeot zur Verfügung. Eingeführt wird das starke V6-Triebwerk im 407 Coupé, wo gleichzeitig auch ein erstarkter Vierzylinder-Diesel debütiert. Der Sechszylinder im neuen Topmodell markiert mit 240 PS Leistung und einem Drehmoment von 450 Newtonmetern zwischen 1.600 und 3.600 Touren den stärksten Serien-Peugeot in der über 120jährigen Geschichte der Löwenmarke.

So motorisiert, erreicht der in Deutschland nur selten auf der Straße anzutreffende Zweitürer eine Höchstgeschwindigkeit von 243 km/h, die Beschleunigung auf Landstraßentempo ist bei Bedarf eine Sache von 7,7 Sekunden. Den durchschnittlichen Verbrauch beziffert Peugeot dabei auf 7,2 Liter, zwei Zehntel weniger als im gerade erst vorgestellten hausinternen Konkurrenz-Duo Citroen C5 und C6.

Das ist einerseits ein durchaus guter Wert vor allem im Vergleich mit dem bisherigen 407 V6 HDi mit dem nun abgelösten 2,7-Liter-Triebwerk (204 PS, 440 Nm, 8,5 Sekunden, 230 km/h), der noch auf 8,5 Liter kam. Der Fortschritt ist hier auch ohne Downsizing-Methoden, also weniger Hubraum und/oder Zylinder, möglich gewesen. Andererseits ist ein Audi A5 trotz Allradantrieb mit 6,9 Litern, ein Mercedes E 350 CDI Coupé mit 6,8 und ein BMW 530d mit 6,4 Litern nochmals besser.

Der neue, intern DT20C genannte Motor ist eine umfassende Weiterentwicklung des bisherigen Aggregats. So haben die Ingenieure die Brennkammern ebenso optimiert wie die Einspritzung mit nun 2.000 bar Druck und acht Düsen, setzen auf kleinere, aber schnellere Turbolader (bis zu 250.000 Umdrehungen pro Minute) und ein perfektioniertes Partikelfiltersystem, das nun erst nach 260.000 Kilometern nach der Werkstatt ruft. Für verbesserte Effizienz sorgen u.a. die Bremsenergie-Rückgewinnung, eine bedarfsgerecht gesteuerte Servolenkungspumpe und ein leistungsfähigeres Abgasrückführungssystem.
Neuer Vierzylinder-Diesel mit 163 PS
Neben dem neuen Sechszylinder hat Peugeot für preis- und/oder umweltbewusstere Kunden auch einen neuen Vierzylinder-Diesel in petto. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung des bekannten Zweiliter-Aggregats mit 136 PS. Die neue Variante kommt auf 163 PS, das Drehmoment wächst in der Spitze um 20 auf 340 Newtonmeter bei 2.000 Touren. Möglich wurde dies u.a. durch eine Ölpumpe mit variablem Hub, das optimierte Abgasrückführungssystem, den verringerten Reibungswiderstand und wiederum durch einen kleineren, aber schnelleren (210.000 U/min.) Turbolader mit variabler Turbinengeometrie.

Parallel zur Leistung legen natürlich auch die Fahrleistungen zu: Die Tempo-100-Marke erreicht die neue Version mit 9,1 Sekunden eine Sekunde schneller als bisher, das maximale Reisetempo erhöht sich um 13 auf 220 km/h. Der Normverbrauch sinkt um einen halben Liter auf 5,4 Liter - ein auch im Konkurrenzvergleich guter Wert.
Kleine Design-Retuschen
Der neue Jahrgang des 407 Coupé ist äußerlich an vergrößerten Außenspiegeln und an Chromleisten zu erkennen, die die bislang mattschwarzen oberen Seitenfensterlinien ersetzen. Der Sechszylinder trägt zwei ovale Auspuffrohre rechts und links des Kennzeichens, der Vierzylinder nur eines.
Modellangebot stark gestrafft
Gleichzeitig mit der Einführung der neuen Motoren entfallen einerseits die beiden Benzinerversionen - die bisher weniger als zehn Prozent der Nachfrage ausgemacht haben, wie ein Peugeot-Sprecher auf Anfrage erläutert - andererseits die Einstiegsvarianten namens "Sport". Wer 407 Coupé fahren will, ist jetzt also an Diesel und das einzig verbleibende Ausstattungsniveau "Platinum" gebunden, was die Sache sehr komfortabel, aber auch teuer macht: Der HDi 165 kostet ab 35.000 Euro, der V6 HDi 240 mindestens 43.100 Euro. Die Aufpreise von 1.500 bzw. 3.000 Euro zum bisherigen Niveau (Platinum) sind angesichts der moderneren Motoren durchaus angemessen.

Die Serienausstattung darf als weitestgehend komplett gelten: Zum Standard gehören u.a. sieben Airbags, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht, Nebelscheinwerfer, Licht- und Regensensor, elektrisch anklappbare Außenspiegel, Parksensoren vorne und hinten, Öltemperaturanzeige, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Lederpolsterung, elektrisch verstellbare und beheizbare Sportsitze und 17- bzw. 18-Zoll-Räder (V6) mit Reifendrucksensoren. Extra berechnet wird im Wesentlichen nur noch Schiebedach, Navigationssystem, Freisprechanlage und wie üblich Metalliclack. Eine Standheizung lässt sich nur nachrüsten.

Beide neue Motoren werden nach der Premiere im Coupé sukzessive auch in anderen Baureihen eingesetzt werden - Interessenten müssen aber wohl noch Geduld haben: Erst im kommenden Jahr soll es so weit sein, wie zu hören ist.
text  Hanno S. Ritter
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