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Facelift für den VW Golf Variant |
Volkswagen |
Früher als erwartet zeigt VW das Facelift des Golf Variant. Der Kombi nähert sich optisch der drei- und
fünftürigen Limousine an, erhält neue Sonderausstattungen und teilweise sparsamere Motoren. Bestellt werden
kann ab sofort zu nahezu unveränderten Preisen.
Premiere auf der IAA? Von wegen. Wenn die Menschen sich über einen bundesweiten Feiertag wie am letzten
Donnerstag (Christi Himmelfahrt) freuen, veröffentlicht Volkswagen die Informationen zur Modellpflege
des Golf Variant.
"Der längste Golf aller Zeiten", hieß es bei der im Vergleich zu Drei- und Fünftürer späten Vorstellung
des Modells vor gerade einmal gut zwei Jahren. Das bleibt naturgemäß auch weiterhin so, wenn auch der neue
Jahrgang um ein paar Millimeter eingebüßt hat. Dies geht zurück auf die neue
Frontpartie, die sich nun
erwartungsgemäß 1:1 an der Limousine orientiert, kurz: Der bisherige V-förmige Chrom-Kühlergrill mit dem
speziell beim Variant markanten Doppelstreben weicht einem schwarzen, betont horizontalen Lufteinlass. Motorhaube,
Kotflügel, Scheinwerfer (mit serienmäßigem Tagfahrlicht) und Frontschürze zeigen sich entsprechend angepasst.
Im übrigen folgt der Variant der vom Golf Plus vorgegebenen Linie. So bleibt die Seitenansicht abgesehen von
modifizierten Räderdesigns unverändert, die größeren Türgriffe oder spitzeren Spiegel der Limousine mit ihrem
innen sichtbarem Blinker erhält der Kombi nicht. Auch am Heck bleiben die Neuerungen moderat: Die anfänglich vielen
als unschön geltenden, inzwischen gar nicht mehr so schlecht wirkenden Rückleuchten erhalten lediglich minimale
Retuschen. Die Heckschürze ist nun immer komplett lackiert und verzichtet außer bei den beiden Basis-Benzinern
darauf, die Auspuffrohre zu verdecken.
Im Innenraum gibt es ebenfalls keine Überraschungen. So kommt der aus Golf, Golf Plus, Passat und Eos bekannte, weiß
beleuchtete Instrumenteneinsatz im 2+2-Design ebenso zum Einsatz wie die neue Lenkradgeneration, die ein besseres
Bedienen des Bordcomputers ermöglicht, nicht aber die nach oben versetzten Schalter für Fensterheber und Spiegelverstellung.
Weniger gut bedienbar zeigt sich dagegen die ebenfalls aus dem Golf und dem Passat CC bekannte neue Bedieneinheit
der Klimaautomatik, die auf Displays und Halbgrad-Schritte verzichtet, das Gebläse per Tasten anstelle eines Drehreglers
steuert und nur noch eine dreistufige Sitzheizung (jetzt mit Kontrollleuchten) bietet.
Erwartungsgemäß hat Volkswagen auch die Ausstattungslinien neu geordnet, was insbesondere bedeutet, dass die
Topversion nun wieder Highline (statt Sportline) heißt. Neu bei den Sonderausstattungen sind das Touchscreen-Navigationssystem
"RNS 310" als Nachfolger des 300ers, der Parkassistent, die Rückfahrkamera und das Abbiegelicht im Nebelscheinwerfer
(Serie bei Highline). Natürlich ist auch das "große" Festplatten-Navi RNS 510 weiterhin erhältlich, auch wenn
ein Mitbewerber dies kürzlich anders darstellte.
Modernisiert zeigt sich auch das Motorenprogramm des Golf Variant, wenn sich dies auch bei vielen Varianten auf die
Abgaseinstufung beschränkt, die jetzt der EU5-Norm entspricht. Die Basis bilden nach wie vor die konventionellen
Benzinern mit 1,4 und 1,6 Litern Hubraum, die 80 respektive 102 PS leisten, gefolgt vom 1,4 TSI mit 122 und 160 PS.
Sie verbrauchen 6,3 bzw. 6,4 Liter im Mittel, was letzterenfalls ein Fortschritt von 0,2 Litern bedeutet. In Kombination
mit dem DSG sinkt die Angabe gar auf 6,0/6,1 Liter (bisher: 6,3/6,4).
Bei den Dieseln bleibt der 2,0 TDI mit 140 PS im Angebot, ist jetzt aber mit 5,0 statt 5,5 Litern Verbrauch gelistet.
Eine Stufe tiefer ersetzt der neue 1,6 TDI mit 105 PS und Common-Rail-Technik das gleich starke 1,9er-Pendant
(Pumpe-Düse-System), was für Kunden nicht nur mehr akustischen Komfort und bessere Leistungscharakteristik bedeutet,
sondern auch weniger Verbrauch: 4,5 statt 5,2 Liter im Norm-Mittel sind ein Wort - und bedeuten sogar noch ein Zehntel
weniger als beim bisherigen BlueMotion-Sparmodell.
Ein solches wird es aller Voraussicht nach wieder geben, aber erst 2010. Auch die Allrad-Modelle und möglicherweise
eine Erdgas-Version werden folgen, während dies für den 170-PS-Diesel noch in den Sternen steht.
Noch ein Blick auf die Preise: Das Basismodell kostet ab 18.500 Euro. Das sind 575 Euro mehr als bisher, bedeutet
de facto aber nur einen viel geringeren Aufschlag, berücksichtigt man die nun beim "Trendline" serienmäßige
(halbautomatische) Klimaanlage. Das aktuelle Topmodell, ein 2,0 TDI Highline mit DSG, kostet ab 29.725 Euro.
Bestellbar sind die neuen Modelle bereits seit vergangenem Freitag (22.5.), die Auslieferungen beginnen im September.