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Freitag, 19. April 2024
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Übernahmepläne von Porsche sind gescheitert

Porsche und VW streben Fusion an

Porsche und VW streben Fusion an
Porsche wird künftig wohl VW|[M]ak
eine von zehn Marken des VW-Konzerns
Zuerst wollte Porsche einen kleinen Anteil an VW übernehmen, dann die Mehrheit von bis zu 75 Prozent. Damit aber hat sich der Sportwagenbauer offenbar finanziell übernommen, so dass nun die Fusion beider Unternehmen geplant ist. Das Spiel David gegen Goliath gegen in die nächste Runde: Nach einem Treffen der Porsche-Familiengesellschafter Porsche und Piëch am Mittwoch in Salzburg teilten beide Unternehmen mit, die Schaffung eines "integrierten Automobilkonzerns" anzustreben.

Unter einer einheitlichen Führungsgesellschaft sollen den Angaben zufolge in der Endstruktur zehn Marken nebeneinander stehen, wobei die jeweilige Eigenständigkeit gewahrt bleibe.

Eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Volkswagen und Porsche solle unter maßgeblicher Einbindung des Landes Niedersachsen als größtem Mitaktionär sowie der Arbeitnehmervertreter die Gespräche vertiefen, hieß es. Ziel sei es, in den nächsten vier Wochen eine entsprechende Entscheidungsgrundlage über die zukünftige Struktur der gemeinsamen Gruppe zu entwickeln.

Volkswagen begrüßte in einer ersten Stellungnahme die Entscheidung, die faktisch auf eine Fusion hinausläuft. Das ursprüngliche Ziel von Porsche, maßgeblich betrieben durch den seit 1992 amtierenden Vorstandschef Wendelin Wiedeking, als vergleichsweise kleines Unternehmen den rund 15-Mal größeren VW-Konzern zu übernehmen, ist damit gescheitert. Porsche wollte seinen Anteil von derzeit 51 Prozent auf 75 Prozent aufstocken, steckt aber offenbar in milliardenschweren Krediten, deren Zinslast hoch und deren Verlängerung ungewiss ist.

Wer am Ende das Sagen bei dem fusionierten Konzern haben wird, ist offen. VW-Konzernchef Winterkorn und sein Vor-Vorgänger Ferdinand Piëch, selbst Porsche-Miteigentümer und derzeit VW-Aufsichtsratschef, dürften weiterhin entscheidende Positionen besetzten. Ob dies auch für Wiedeking und seinen Finanzvorstand Holger Härter gilt, bleibt abzuwarten. Gleiches gilt für den Sitz des künftigen Unternehmens - Stuttgart oder Wolfsburg.

Werden die Pläne umgesetzt, wird Porsche eine von dann zehn Marken im Konzern. Bisher verkauft Europas größter Autobauer seine Fahrzeuge als VW und VW-Nutzfahrzeuge, Seat und Škoda, Bentley und Bugatti, Audi und Lamborghini, sowie Scania.
text  Hanno S. Ritter
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