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Freitag, 19. April 2024
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Keine Kurzarbeit geplant / Marktanteil soll steigen

Ford: Deutsche Werke voll ausgelastet

Siehe Bildunterschrift
Fiesta-Montage in Ford
Köln-Niehl: Werk voll ausgelastet
Während Opel massiv von der Krise der Muttergesellschaft in den USA betroffen ist, scheint die Lage bei Ford Deutschland ungeachtet der auch hier bestehenden Krise des US-Konzerns und der Absatzflaute entspannter. Wegen voller Auslastung müsse sich die Belegschaft weder auf Entlassungen noch auf Kurzarbeit einstellen, heißt es. "Die beiden deutschen Werke (in Köln und Saarlouis, Red.) sind jeweils auf eine Produktionskapazität von 400.000 Fahrzeugen pro Jahr ausgerichtet. Wir sind derzeit zu 100 Prozent ausgelastet - im Dreischichtbetrieb", sagte Ford-Chef Bernhard Mattes dem Magazin "auto motor und sport".

In diesem Jahr habe man die Produktion lediglich um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert und deshalb 200 zum Jahresende auslaufende Zeitverträge nicht verlängert. "Weitere Anpassungen sind derzeit nicht geplant. Betriebsbedingte Kündigungen bei der Stammbelegschaft wird es wie vertraglich vereinbart bis 2011 nicht geben."

Die Krise der US-Mutter wird sich laut Mattes nicht - wie bei Opel - auf die deutschen Werke auswirken, etwa durch Kapitalabzug oder Sanierungspläne: "Ein Abzug von Geldern aus Europa in die USA steht nicht zur Diskussion." Auch die Verschiebung von Investitionen oder neuer Produkte sei nicht geplant. "Wir werden an unseren Zukunftsplänen keine Änderungen vornehmen und unsere produktgetriebene Strategie planmäßig fortsetzen", so Mattes.

Ford konnte in Deutschland und Europa gegen den Trend zulegen und erreichte per Oktober mit 182.400 Neuzulassungen in Deutschland einen Marktanteil von 6,9 Prozent, 4,5 Prozent mehr als 2007. Mattes ist sogar optimistisch, den Marktanteil in Deutschland bis zum Jahresende weiter auf mehr als sieben Prozent erhöhen zu können. "Ja, wir sind hier auf einem guten Wege und halten an diesem Ziel fest."

Die Zukunft des Motorenwerkes in Köln, das - derzeit mit Kurzarbeit - vorrangig großvolumige Motoren für den US-Markt produziert, wird sich nach Angaben von Mattes noch in diesem Jahr entscheiden. Unabhängig davon müssen jedoch die Beschäftigten nicht um ihren Arbeitsplatz fürchten. "Die 750 Arbeitsplätze sind ebenfalls bis 2011 gesichert dank der Investitionssicherungsvereinbarung. Das heißt, auch hier wird es keine betriebsbedingten Kündigungen geben." Bislang habe man den Nachfragerückgang bei den Motoren damit kompensiert, dass Mitarbeiter in andere Bereiche versetzt wurden.

Als Spekulation bezeichnet Mattes, dass die Produktion des Ford Fusion von Köln nach Rumänien verlagert wird. "Der Fusion wird bis zum Ende des Lebenszyklus 2010 in Köln gefertigt. In Rumänien wird ab 2009 der Ford Transit Connect und ein white space product, nicht der Fiesta, gefertigt. Das Modell wird eine komplett neue Nische in unserem Produktportfolio besetzen, und frühestens ab 2010 verkauft werden."
text  Hanno S. Ritter
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