|
Facelift: VW Phaeton |
Volkswagen |
Zum Pariser Salon hat VW sein Flaggschiff leicht überarbeitet. Während man die äußeren Unterschiede des
Phaeton-Modelljahrs 2009 mit der Lupe suchen muss, tut sich unter dem Blech mehr: Neu sind ein stärkerer
und sparsamerer Sechszylinder-Benziner, einige Extras sowie eine modifizierte Mittelkonsole samt neuem Navi.
Der V6-Direkteinspritzer, der auch im Touareg eingesetzt wird, leistet aus 3,6 Litern Hubraum 280 PS.
Die Maschine ersetzt den bisherigen 3,2-Liter mit 241 PS.
Damit erreicht die allradgetriebene Oberklasse-Limousine Tempo 100 nach schnellstens 8,6 Sekunden
(bisher: 9,4 Sekunden) und eine maximale Reisegeschwindigkeit von 250 (239) km/h. Der Normverbrauch
sinkt trotz des größeren Hubraums von 12,1 auf 11,7 Liter. Das ist allerdings ebenso wie der
Beschleunigungswert im Konkurrenzvergleich eher schlecht: Ein Mercedes S 350 4Matic (272 PS)
schafft 7,3 Sekunden und 10,7 Liter. Das hohe Gewicht des Phaeton von rund 2,1 Tonnen und der
schlechtere Luftwiderstandsbeiwert von 0,31 (Mercedes: 1.950 kg / cw=0,27) sind Gründe hierfür.
Neben dem neuen 3,6-Liter-FSI erfüllen auch die beiden leistungsstärkeren V8- und W12-Benziner mit
335 bzw. 450 PS nun die ab September 2009 geltende Euro-5-Abgasnorm. Der V6-Diesel war wie berichtet
bereits im Frühjahr 2007 entsprechend umgestellt worden.
Äußerlich gibt sich der neue Phaeton-Jahrgang lediglich an einem minimal modifizierten Kühlergrill
zu erkennen. So sitzt das Markenlogo nun etwas höher. Ohne direkten Vergleich ist der Unterschied
quasi nicht auszumachen. Außerdem gibt es drei neue Leichtmetallräder (17, 18 und 19 Zoll), drei
neue Außenlacke, die neue Lederfarbe "Corn Silk", die neuen Holzdekore "Pappelmaser latte macchiato"
und "Vavona", eine nun generell weiße statt rote Schalterbeleuchtung, Dekor- und Schalterleisten
im neuen Farbton "Warm Grey", einen veredelten Schlüssel, Schminkspiegel im Fond der Langversion,
reibungsoptimierte Dämpfer, eine optionale Rückfahrkamera und schließlich Keramikbremsen (vorn)
für das Zwölfzylinder-Topmodell.
Im Innenraum blickt das Auge auf eine neu gestaltete Mittelkonsole. Wesentlicher Bestandteil: Das
neue, serienmäßige Infotainmentsystem RCD 810 (Radio-Variante) respektive das ebenfalls neue
RNS 810 (optionale Navigationssystem-Variante). Beide Geräte entsprechen im Wesentlichen den
aus anderen Baureihen bekannten 510er-Pendants, verfügen aber über einen 8,0- statt 6,5-Zoll
großen Touchscreen. Das Festplatten-Navi RNS lässt sich zudem um einen TV-Hybridtuner erweitern.
Er ermöglicht den Empfang analoger und digitaler Sender (DVB-T) inklusive Videotext.
Gleichzeitig hat VW die Bedieneinheit der besonders zugfrei ausgelegten Vierzonen-Klimaautomatik
geändert. So wird die Temperatur fortan über Drehregler anstelle von Tasten eingestellt; gleichzeitig
erhält der Phaeton das, was VW in anderen Baureihen ärgerlicherweise gerade abschafft: Displays, die
permanent die eingestellte Wunschtemperatur anzeigen. Auch die Tasten der einzelnen Belüftungsfunktionen
wurden neu gestaltet.
Die ersten Modelle werden noch dieses Jahr aus der Gläsernen Manufaktur in Dresden rollen.
Preise liegen noch nicht vor.