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Donnerstag, 25. April 2024
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Mittelklasse-Kombi wächst auf 4,91 Meter / Rückleuchten-Design à la Audi

Opel Insignia Sports Tourer: Neuer Name, neue Größe

Siehe Bildunterschrift
Bild anklicken für Großansicht Kombi alias "Sports
Tourer": Opel Insignia
Opel
Auf das Stufenheck folgte das Schrägheck folgt der Kombi: Noch bevor die ersten beiden Varianten auf der Straße sind, zeigt Opel bereits die dritte und in Deutschland wichtigste Insignia-Version. Der Kombi erhält einen neuen Namen, übernimmt ein Audi-Designmerkmal – und wächst auf Gardemaß. Aus Vectra wurde Insignia, und nun hat Opel auch noch die markentypische, über 50 Jahre alte Kombi-Bezeichnung "Caravan", anfänglich Car-A-Van, ohne Not aufs Altenteil geschickt. Der Kombi hört fortan auf den Beinamen "Sports Tourer".

Marketing-Strategen muss man nicht verstehen: Sports Tourer mag modern klingen, aber auch ebenso belanglos wie denglisch. Und individuell ist es erst recht nicht, nutzt doch etwa Mercedes den Begriff schon länger für die B-Klasse und anfänglich auch für die R-Klasse. Auch Honda ("Tourer") und Audi ("Sportback") liegen nah dabei, und Mitsubishi und Subaru ebenfalls.

Doch Namen sind (nicht nur) Schall und Rauch. Sports Tourer statt Caravan will sagen: Lifestyle statt Nutzwert, Golfbag statt Klorolle, Mountainbike statt Handwerksmaterialien. Schon optisch dürfte der Insignia Kombi Aufsehen erregen und Diskussionen anstoßen. Opel hat die Heckklappe weit in die Flanken herumgezogen und die großen, einteiligen Rückleuchten komplett darin integriert. Diese Lösung kannte man so bisher nur von Audi Q7 und Q5 - die Parallelen sind eindeutig. Auffällig: Opel kommt den ersten Bildern nach zu urteilen bei den notwendigen, weil gesetzlich vorgeschriebenen und sinnvollen, feststehenden Rückleuchten in der Heckschürze mit auffallend kleinen Einheiten aus.

Ebenso wischi-waschi wie die Modellbezeichnung sind die Äußerungen von Mark Adams, dem Design-Chef von GM Europa, der betont, man habe den Sports Tourer als eigenständiges Modell entwickelt und nicht einfach als die Kombi-Version einer Limousine. Zur Untermauerung verweist er ernsthaft auf die eigenständige Gestaltung von Karosserie und Türen ab der B-Säule. Entstanden sei, so fabuliert Adams weiter, eine "Kombination aus dem künstlerischen Charakter einer Skulptur und der Präzision deutscher Ingenieurstradition, in der sich Emotion und Perfektion miteinander verbinden".

Wer das verdaut hat, muss sich gleich auf weitere Besonderheiten gefasst machen. Aufsehen macht der Insignia nämlich auch durch seine schiere Größe: Der Sports Tourer überragt seine vier- und fünftürigen Brüder in der Länge um acht Zentimeter. Damit streckt sich das Auto auf 4,91 Meter - und überragt damit nicht nur den Vectra Caravan (4,84 Meter) und die Konkurrenten Ford Mondeo Turnier (4,83) und VW Passat Variant (4,77 Meter), sondern selbst das T-Modell der Mercedes E-Klasse (4,89 Meter). Der Radstand des Insignia beträgt allerdings nur 2,74 Meter (bisher: 2,83 Meter), womit Opel nicht nur das längste Auto hat, sondern auch die größten Überhänge.

Den Raum haben die Rüsselsheimer allerdings nicht für die Kofferraum-Größe genutzt, jedenfalls nicht in Litern gemessen: Wer die massive Insignia-Heckklappe öffnet, blickt auf einen Laderaum von 540 Liter Volumen. Das ist für die meisten Transportaufgaben durchaus genug, allerdings reicht es hier nicht für Gardemaß: Der Mondeo kommt auf 554, der Passat auf 603, das T-Modell auf 690 Liter.

Erstmals in natura zu sehen ist der Insignia Sports Tourer auf dem Pariser Salon Anfang Oktober 2008. Die Markteinführung ist für Frühling 2009 vorgesehen, zeitgleich mit zwei neuen Motoren (1,6-Liter-Turbo-Benziner mit 180 PS und 6,9 Liter Normverbrauch und neuer Turbodiesel) und dem sogenannten "Opel Eye", der Verkehrszeichenerkennung nebst Spurhalteassistenten. Frühjahr 2009 - das bedeutet auch, dass ungefähr zeitgleich VW das Passat-Facelift zeigen dürfte.

Die Sports Tourer-Preise stehen noch nicht fest. Der Aufschlag dürfte sich aber im bisherigen Rahmen von 900 Euro gegenüber dem Fünftürer bewegen. Das wären dann ziemlich genau 24.000 Euro für das Basismodell.
text  Hanno S. Ritter
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