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Kleinstwagen wird in Eigenregie entwickelt / Corsa-SUV gestoppt
Opel: Oberklasse-Pläne liegen auf Eis
Das geplante Opel-Flaggschiff oberhalb des neuen Insignia hat die Opel-Mutter General Motors auf Eis
gelegt. Der geplante Kleinstwagen am anderen Ende der Produktpalette soll nach neuen Plänen nun in
Eigenregie entwickelt werden. Ebenfalls gestoppt sind offenbar Pläne für ein kleines Corsa-SUV.
GM-Entwicklungschef Bob Lutz sagte dem Magazin "auto motor und sport", ein solcher Wettbewerber zum
VW Phaeton spiele keine Rolle mehr. "Ein Opel-Flaggschiff hat zur Zeit absolut keine Priorität".
Das "mache" aus Image-, Kosten- und CO2-Gründen derzeit keinen Sinn, so Lutz, der jeden früheren
Vorstoß von Opel in die Oberklasse als "wenig erfolgreich" bezeichnete, selbst historisch gesehen.
"Der Diplomat und der Senator etwa waren wunderschöne, technisch exzellente Autos mit tollen Motoren,
aber finanzielle Fehlentwicklungen." Für Opel sieht Lutz keine Möglichkeit, ein Topmodel erfolgreich
auf den Markt zu bringen. "Als Volumenhersteller ist die Luft in diesem Segment ziemlich dünn, zumal
die deutschen Premiumhersteller in Europa hier ihre Dominanz voll ausspielen."
Auch Opel-Chef Hans Demant gibt dem Oberklasse-Modell angesichts der aktuellen CO2- und
Flottenverbrauchs-Diskussion keine Priorität, obschon das Auto "fertig entwickelt als Konzept" vorliege.
Außerdem habe man jetzt zwei Jahre in Folge einen Profit bei GM in Europa erwirtschaftet - und wolle
dem trotz aller negativen Rahmenbedingungen ein drittes hinzufügen. "Deswegen wollen wir nicht auf
Teufel komm raus in jedem Segment mitmischen."
Beendet hat Opel derweil den Flirt mit Motorradherstellern zur Lieferung von Komponenten für ein günstiges
Citycar. "Die Gespräche haben wir beendet. Denn den großen Versprechen sind leider nicht ebensolche
Taten gefolgt", sagte Demant dem Magazin. Man wolle deswegen lieber aus eigener Kraft eine neue, globale
Stadtauto-Architektur entwickeln, die dann auch dem künftigen EuroNCAP-Protokoll standhält und gleichzeitig
Bestwerte beim Verbrauch aufweise. Laut Demant gestaltet sich die kostengünstige Entwicklung eines
solchen Kleinwagens nicht zuletzt angesichts der steigenden Rohstoffpreise schwierig.
Keine Produktfreigabe gibt es zudem für einen kleinen SUV auf Corsa-Basis, der nach ursprünglichen
Plänen ab 2010 in Antwerpen von Band laufen sollte, um das Werk vor dem Aus zu retten. Demant: "Diesen
Plan haben wir niemals offiziell bestätigt. Ein solches Modell gehört genau in die Gruppe der
Fahrzeuge, die wir durchaus gerne hätten, die für uns aber nicht zwingend entscheidend sind."
text Hanno S. Ritter
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