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neuer Präsident beim AvD |
Rudolf Graf von der Schulenburg ist neuer Präsident des Automobilclub von Deutschland. Der 70-jährige
wurde am Sonntag (1.6.) von der AvD-Jahreshauptversammlung in Gravenbruch bei Frankfurt gewählt.
Mit einem Strategieplan soll der offenbar vorhandene Mitgliederschwund gestoppt werden.
Schulenburg tritt die Nachfolge von Wolfgang Ernst Fürst zu Ysenburg und Büdingen an, der den Club
über 17 Jahre leitete. Fürst Ysenburg war auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im April nach
Untreue-Vorwürfen zurückgetreten. In dieser Sache ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Nachtrag, 22.09.2010: Herr Wolfgang Ernst Fürst zu Ysenburg und Büdingen legt Wert auf die Feststellung,
dass das genannte Verfahren gegen ihn und weitere Personen durch die Staatsanwaltschaft im Januar 2009
mangels Tatverdacht eingestellt wurde. Dies ist zutreffend. —Red.
Neu gewählt wurden weiterhin vier Vizepräsidenten, namentlich Dr. Klaus Büttner für den Bereich
Verkehr und Recht, Peter A. Verloop (Finanzen), Prof. Jürg Leipziger (Verwaltung und Organisation) und
Ingo Bender für Jugend und Services. Die Ämter von zwei weiteren Vizepräsidenten standen in diesem Jahr
nicht zur Wahl. Volker Strycek (Sport) und Gebhard Sanne (Touristik) vervollständigen in ihren Ämtern
das neue siebenköpfige AvD-Präsidium.
In seiner Antrittsrede unterstrich der neue Präsident die Bedeutung der von AvD-Geschäftsführer
Wolfgang Spinler vorgestellten neuen strategische Ausrichtung. Der Club will den Bestand seiner
"Touristikmitglieder" von aktuell rund 320.000 innerhalb von vier Jahren auf mindestens 400.000
ausbauen. Um dieses Ziel zu erreichen, sieht der sogenannte "Masterplan 2012" umfangreiche
Investitionen in Marketing und Vertrieb vor.
Vor allem bei den Mitgliedschaftsvarianten denkt der älteste deutsche Autoclub über neue Formate
nach. Geplant sind offenbar eine preisgünstige Einstiegsvariante und eine servicebetonte
"Premium-Alternative".
Die Süddeutsche Zeitung berichtet unterdessen, der AvD stecke offenbar in einer "schweren Krise".
Nach Informationen der Zeitung ist die Zahl der Mitglieder seit Anfang des Jahrzehnts von 1,3
Millionen auf knapp 970.000 gesunken. 2007 sei im Geschäftsbetrieb ein Verlust von fast vier
Millionen Euro angefallen, der nur wegen Sondererlösen etwa aus dem Verkauf von Wertpapieren
nicht als Defizit in der Bilanz erscheine. Intern sei seit längerem schon von einer "gefährlichen
Schieflage" die Rede, die auf Missmanagement zurückgeführt werde.