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Wieder aufgefrischt: Mercedes G-Klasse |
Daimler |
Die G-Klasse ist objektiv das am längsten gebaute Modell in der Mercedes-Geschichte, und subjektiv das
sympathischste. Zudem ist kein Auto so oft modernisiert und modellgepflegt worden wie der Offroad-Klassiker.
Kurz vor dem 30. Geburtstag ist es nun erneut soweit.
Äußerlich bleibt sich die G-Klasse treu. Das neue Modelljahr gibt sich lediglich an einem neuen Kühlergrill
zu erkennen, dessen 3-Lamellen-Design das Auto nochmals bulliger wirken lässt, ohne dabei - wie sonst bei
Mercedes öfter zu beobachten - ins Protzige abzudriften. Außerdem erhält der G 500 neue 18-Zoll-Räder.
Motorseitig ersetzt jetzt der aus anderen Baureihen bekannte Fünfliter-V8 mit 388 PS das bisherige, 296
PS starke Pendant. Wer es darauf anlegt, kann den G damit schneller auf Tempo 100 prügeln als einen
Porsche Cayman: 5,9 Sekunden gegenüber bisher 7,1 stehen im Datenblatt. Daten zu Höchstgeschwindigkeit
(rund 200 km/h) und Verbrauch (rund 15 Liter) hat Mercedes noch nicht veröffentlicht. Einzig weitere
Motorisierung bleibt der V6-Diesel mit 224 PS aus drei Litern Hubraum (8,8 Sekunden, 177 km/h, 11,0
Liter).
Im Interieur vollzieht Mercedes einen Wechsel, der vor gar nicht so langer Zeit noch als kaum machbar
bezeichnet wurde: Die neuen Audio- und Navigationssysteme halten Einzug im G-eländewagen. Serienmäßig beim
Diesel ist das neue "Audio 20 CD" mit Farbdisplay, der Achtzylinder erhält wie bisher das Comand-System
mit Navigation. Hier gehören Festplatten-Navigation mit Trackaufzeichnung beim Verlassen digitalisierter
Gebiete, Telefonbedienung und ein spezielles Offroad-Menü zum Lieferumfang. Außerdem ist das Gerät über
die anerkannt gute Sprachsteuerung bedienbar und lässt sich wie bisher um Rückfahrkamera und TV-Tuner
erweitern.
Beide Geräte verfügen über einen integrierten CD-Wechsler und eine Bluetooth-Schnittstelle für Handys.
Auf Wunsch ist auch ein neues Media-Interface zu haben, das einen externen Musikspeicher mit der
Bordelektronik und dem Bediensystem des Offroaders verbindet. Nicht zuletzt erwähnenswert sind die
jetzt erhältlichen Vordersitze mit integrierter Klimatisierung.
Das aufgefrischte G-Modell, wie es lange hieß, wird ab September ausgeliefert, bestellt werden kann ab
sofort. Die Preise steigen um gut 500 Euro für die Diesel-Modelle und um gut 1.700 Euro für den
gestärkten 500er. Die wohl beliebteste Variante, ein G 320 als "Station Wagon lang", kostet jetzt ab
73.542 Euro.
Mit guter Ausstattung kommen da leicht 90.000 Euro zusammen, wofür man auch zwei Basis-GLK bekommen würde.
Diese Alternative freilich käme echten G-Fans nie in den Sinn, und so kann nur fleißiges Sparen empfohlen
werden. Immerhin: Ein bisschen Zeit bleibt noch, denn der schon manches Mal totgesagte G erweist sich
trotz seiner homöopathischen Produktionszahlen weiterhin als unsterblich.
Im Zuge der Modellpflege hat Mercedes nun abermals ein Bekenntnis zu dieser Baureihe abgegeben. Der G werde
"auch in den kommenden Jahren" die Modellpalette komplettieren und 2009 seinen runden Geburtstag feiern,
heißt es.