Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Mittwoch, 24. April 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 2 Minuten
ADAC: Peugeot 207 CC besser als Mini Cabrio und Citroën C3 Pluriel

Überschlag-Crashtest: Kleine Cabrios sind unsicher

Siehe Bildunterschrift
Bild anklicken für Großansicht Rollover-Crashtest:
Kleine Cabrios sind nicht sicher
ADAC
Sind Cabrios der Kleinwagen-Klasse bei einem Überschlag sicher? Der ADAC ist der Frage nachgegangen und hat mit Citroën C3 Pluriel, Mini und Peugeot 207 CC drei aktuelle Modelle mit unterschiedlichem Sicherheitskonzept im Rollover-Crashtest seitliche Purzelbäume schlagen lassen. Das Ergebnis enttäuscht: So richtig sicher ist keiner. Am besten schneidet der Peugeot ab, in dem dank automatisch ausfahrender Überrollbügel besonders die Heckpassagiere vergleichsweise gut aufgehoben sind. Weniger gut geschützt sind jedoch die vorne Sitzenden, weil die A-Säulen der Belastung stark nachgeben.

Doch auch sie profitieren von den ausgefahrenen Heckbügeln. Die schlechte Gurtgeometrie begünstigt allerdings das gefährliche Herauslehnen der Oberkörper aus dem Fahrzeug, weil die Schulter aus dem Gurtband rutscht. Allerdings tragen die serienmäßigen Gurtstraffer (mit Überschlagsensorik) wenigstens etwas dazu bei, dass die Passagiere vom Beckengurt tief im Sitz gehalten werden.

Beim Mini - mit passivem Überrollschutz - knicken die vorderen Türsäulen am wenigsten ein. Doch diese positive Eigenschaft wird wegen der ungünstigen Gurtgeometrie und des beim Überschlag nicht zündenden Gurtstraffers wieder zunichte gemacht. Der Beifahrer rutscht zu weit aus dem Sitz, was die Gefahr von Kopfverletzungen erhöht. Die fest eingebauten Bügel im Fond sind bereits für 1,75 Meter große Menschen eindeutig zu kurz.

Das Schlusslicht im Test bildet erwartungsgemäß der Citroën, der auf einen nennenswerten Überrollschutz völlig verzichtet. Der Windschutzscheibenrahmen verbiegt sich zwar nicht so stark wie beim Peugeot, allerdings werden die niedrigen Sicherheitsbügel im Heck schon von kleinen Personen überragt. Die Gurtgeometrie hindert die Insassen nicht daran, mit der Schulter aus dem diagonalen Gurtband zu rutschen. Die Gurtstraffer zünden nicht, da sie nicht mit Überrollsensoren ausgestattet sind. So ist der Schutz von Front- und Heckpassagieren gleichermaßen mangelhaft.

Fazit: Ob ein Cabrio dieser Klasse eine gute Investition ist, scheint nach diesen Ergebnissen eindeutig verneint werden zu können. Wer es trotzdem nicht lassen kann, sollte zumindest darauf achten, ESP an Bord zu haben, um Überschlagssituationen von vornherein minimieren zu können. Den Schleuderschutz hat allerdings nur der Peugeot serienmäßig. Bei Mini kostet ESP nach wie vor in allen Varianten 330 Euro extra, und beim Pluriel muss im Basismodell 420 Euro extra bezahlt werden.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.