52 Mio. Pannen in 30 Jahren / Alle Einzelwertungen im Überblick
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2,5 Millionen Einsatzprotokolle: |
ADAC |
Die "Gelben Engel" erfassen jeden Einsatz |
Deutsche Hersteller bauen die zuverlässigsten Autos. Dies ist das Ergebnis der ADAC-Pannenstatistik 2007, für
die rund 2,55 Millionen Pannen ausgewertet wurden. Sechs von acht Klassensiegern kommen aus Deutschland, die
beiden restlichen stellt Mitsubishi. Das Zahlenwerk erscheint dieses Jahr bereits zum 30. Mal.
Bei den Kleinst- und Kleinwagen steht der Mitsubishi Colt an der Spitze, gefolgt von Mini, Audi A2, Fiat Panda und
Renault Modus. Am anderen Ende der Tabelle stehen Kia Picanto, Hyundai Getz und Citroën C3. Bei den 2007er-Modellen
am besten abgeschnitten hat der Nissan Micra, die rote Laterne trägt hier neben den genannten Hyundai- und
Kia-Modellen auch der Toyota Yaris.
Die Untere Mittelklasse wird angeführt vom 1er-BMW, Mercedes B-Klasse und Audi A3. Der VW Golf schafft nur Rang 6,
der Opel Astra gar nur Platz 11. Am Ende der Liste stehen Fiat Stilo, Citroën C4 und Peugeot 307. Bestes 2007er-Modell
war die Mercedes A-Klasse, schlechtestes der Seat Leon/Toledo. Auch die Mittelklasse wird von einem deutschen Trio
angeführt: Die zuverlässigsten Autos laut ADAC sind Audi A4 und Mercedes C-Klasse, die sich Platz 1 teilen, und
der VW Passat. Der 3er-BMW kommt nur auf Rang 8, stellt aber bei den 2007er-Modellen die Spitze. Am Ende der Tabelle
stehen der Renault Laguna, der noch von den schlechten Werten vor 2004 leidet, der ausgelaufene Nissan Primera und
der Opel Vectra.
In der Oberen Mittelklasse geht der Sieg an Audi A6, Mercedes E-Klasse und BMW 5er. Mangels Kandidaten gibt es hier
keine eindeutigen Verlierer. Bester Sportwagen wird der Mercedes SLK. Bei den Geländewagen respektive SUVs steht der
BMW X3 an der Spitze, gefolgt vom VW Touareg und der Mercedes M-Klasse.
Den Sieg in der Klasse der "kleinen Vans" darf wieder Mitsubishi für sich reklamieren, wenn auch der Space Star
schon im 3. Jahr nicht mehr in die Statistik eingeht. Auf den Plätzen folgen Citroën Picasso und Mazda5, mit einem
Platz am Tabellenende leben müssen Ford Focus C-MAX, Citroën Berlingo und Renault Kangoo. Bei den großen Vans
schließlich gewinnt der VW Sharan vor dem hauseigenen Konkurrenten T4/T5.
Die geringste Pannenhäufigkeit errechneten die Statistiker für die 2007er-Modelle des Nissan Micra (0,7 Pannen je
1.000 Autos gleichen Typs und Jahrgangs), Mitsubishi Colt (2005/0,8 und 2006/1,1) sowie neue BMW X3 (1,3).
Schlusslichter über alle Klassen hinweg sind insbesondere ältere Modelle von Renault (Laguna, Mégane, Kangoo)
Fiat (Stilo und Punto), Opel Signum und Ford Galaxy. Den absolut schlechtesten Wert steuert Mercedes mit
dem 2002er-Jahrgang von Vito/Viano bei: 93,5 Prozent lautet hier der entsprechende Wert.
Der häufigste Grund, warum Autos streiken, liegt wieder bei Batterie und Elektrik. Vier von zehn
Ausfällen haben hier ihre Ursache. An zweiter Stelle rangieren Schäden an der Zündanlage (12,7 Prozent).
Regelrechte Motordefekte beenden in 7,8 Prozent der Fälle die Fahrt vorzeitig. Der Ärger mit Rädern und Reifen
nahm leicht auf 7,1 Prozent zu. Im Ranking der Pannenursachen folgen Einspritzanlagen (6,8 Prozent), Kühlung/Heizung
(5,8 Prozent), Getriebe/Kupplung (4,6) und die Auspuffanlage (1,9).
Methodik der ADAC-Pannenstatistik
Die genauen Wertungen sind den verlinkten Infogrammen zu entnehmen. Bitte beachten Sie dazu die folgenden methodischen
Hinweise: In die Wertung für die ADAC-Pannenstatistik kommen ein- bis sechsjährige Autos, die mindestens drei Jahre
lang im wesentlichen unverändert gebaut wurden und zumindest in einem Jahr 10.000 Neuzulassungen erreichten. Fällt die
Zulassungszahl in einem Jahr unter 7.500, wird dieses nicht gewertet. Je niedriger der Durchschnitt der Platzziffern in
den jeweiligen Jahren ist, umso weiter vorne liegt das Modell im Gesamtergebnis. Die farbige Bewertung ergibt sich aus
der Spanne der Pannenzahlen des jeweiligen Jahres in der Klasse; für jedes Zulassungsjahr wird also eine individuelle
Rangfolge erstellt.
In die Statistik fließen ausschließlich technisch bedingte Pannen ein, die zum Liegenbleiben führen. Das Aussperren,
Kraftstoff- oder Ölmangel oder dergleichen werden nicht gewertet, wohl aber leere Batterien. Zu beachten ist
schließlich, dass die Statistik nicht die absolute, objektive Pannenhäufigkeit wiedergibt, sondern die Häufigkeit,
mit der die Club-Helfer zu Pannen an den jeweiligen Modellen gerufen wurden. Unterschiede können sich daraus ergeben,
dass nicht jeder ADAC-Mitglied ist und/oder den ADAC zu Hilfe ruft und auch dadurch, dass sich etwa möglicherweise ein
Fiesta-Fahrer bei einer Panne eher selbst helfen kann und/oder will als derjenige im Siebener-BMW. Die Datenbasis
stellen 2,55 Millionen Pannenberichte.
52 Millionen Pannen in 30 Jahren
Die ADAC-Pannenstatistik erscheint dieses Jahr zum 30. Mal. Insgesamt rund 52 Millionen Pannen hat der Club
in diesen drei Jahrzehnten statistisch ausgewertet. Als pannensicherste Marke konnte Toyota bislang 34 Mal das
jeweils beste Fahrzeug stellen. Nur zwei erste Plätze weniger hat Mercedes auf dem Konto. Audi (20), Mazda und
Mitsubishi (je 11) folgen auf den Plätzen. Am Ende des Rankings finden sich Fiat, Renault und Opel. Zusammen
stellen sie 69 Mal das Auto mit den meisten Liegenbleibern.
lm Zuge der Weiterentwicklung der Automobiltechnik hat sich in den vergangenen 30 Jahren auch die Art der
auftretenden Pannen verändert. Deutlich weniger Schäden gibt es nach den Erkenntnissen der "Gelben Engel" heute
bei Kupplung und Getriebe (-7,5 Prozent), und auch die Kraftstoffaufbereitung macht weniger Probleme (-8,2 Prozent).
Klassische Motorschäden sind um 2,5 Prozent zurückgegangen. Ein starker Zuwachs (+20,2 Prozent) ist jedoch bei
Batterien und der allgemeinen Elektrik zu verzeichnen.
In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, der Ford Fiesta trage bei den 2007er-Kleinwagen die
rote Laterne. Dies war falsch. Wir bitten, das Versehen zu entschuldigen.