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Braun, Stepgen |
Die geplante Ehe zwischen TÜV Süd und TÜV Nord war im vergangenen Jahr gescheitert – nun wollen sich
stattdessen TÜV Süd und TÜV Rheinland zusammenschließen. Das Vorhaben soll keine Arbeitsplätze kosten, hieß es.
Durch die Fusion der beiden Trägervereine und anschließende Zusammenlegung der beiden Konzerne soll bis Ende des
Jahres ein internationaler technischer Dienstleistungskonzern entstehen, mit den Kernkompetenzen Prüfen, Testen,
Zertifizieren und Ausbilden. Das neue Unternehmen würde weltweit etwa 25.000 Mitarbeiter beschäftigen und einen
Umsatz von mehr als 2,2 Milliarden Euro erwirtschaften.
Das teilten die Vorstandsvorsitzenden von TÜV Rheinland und TÜV SÜD, Prof. Dr.-Ing. Bruno O. Braun und Dr.-Ing.
Axel Stepken am Mittwoch auf zwei gemeinsamen Pressekonferenzen in Düsseldorf und München mit. Das Vorhaben
unterliegt den Vorbehalten, dass die zuständigen Kartellbehörden und die relevanten Gremien der Vereine und der
Gesellschaften ihm zustimmen. Zweck des Vorhabens ist insbesondere die Stärkung der internationalen Reichweite.
Neben der Fusion der Vereine und der Konzerngesellschaften ist auch die Gründung einer gemeinsamen Stiftung geplant,
die als unveräußerbarer und unabhängiger Dritter Aktienanteile an dem neuen Konzern halten soll. Stiftungszweck soll
insbesondere die Förderung des Ingenieursnachwuchses sein. Es ist vorgesehen, den Sitz des fusionierten Vereins und
der Stiftung nach Köln zu legen.
Der Hauptsitz der gemeinsamen Konzerngesellschaft soll sich in München befinden. Den Vorstandsvorsitz des neuen Konzerns
soll der amtierende Vorstandsvorsitzende des TÜV Rheinland, Prof. Braun (65), übernehmen. Sein Stellvertreter und
designierter Nachfolger soll TÜV-Süd-Chef Stepken (49) werden. Es ist vorgesehen, dass dies zum Jahresbeginn 2010
stattfinden und Braun dann als Vorsitzender in den Aufsichtsrat wechseln wird.
Im August 2007 hatten TÜV Nord und TÜV Süd ihre Fusionspläne begraben. Ein Zusammenschluss beider Unternehmen hätte
einen "erheblichen Integrationsaufwand bedeutet und daher auf lange Zeit auch operative Kapazitäten gebunden", hieß
es seinerzeit zur Begründung.