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Samstag, 20. April 2024
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Vier Prozent mehr Tote im Rumpfjahr / Zahlen und Tendenzen in der Übersicht

Unfallstatistik August 2007: Nochmal schlecht

Siehe Bildunterschrift
13 Prozent Gib acht im Verkehr
mehr Verkehrstote im August 2007
Nach zwei tendenziell guten Monaten ist die Unfallbilanz im August wieder schlecht ausgefallen. Die Zahl der Verletzten und Toten stieg jeweils zweistellig an. Damit stehen für das Rumpfjahr wieder rote Zahlen unter dem Strich, eine Prognose für das Gesamtjahr ist aber noch nicht möglich. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, kamen im Sommermonat 481 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben. Das waren 54 Personen oder 13 Prozent mehr als im August vergangenen Jahres. Gestiegen ist auch die Zahl der Verletzten um 10 Prozent auf 40.400.

Insgesamt hat die Polizei rund 187.000 Straßenverkehrsunfälle aufgenommen, 3,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Dabei hat sich die Zahl der Unfälle, bei denen Personen verletzt oder getötet wurden, um 10 Prozent auf 31.400 stärker erhöht als die Zahl der Unfälle, bei denen nur Sachschaden entstand (+ 2,6% auf 155.600).

Damit setzt sich die negative Entwicklung dieses Jahres fort: 3.406 Menschen starben im Straßenverkehr in den ersten acht Monaten, das sind 136 Personen oder 4,2 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Verletzten ist sogar um 7,7 Prozent auf 291.600 gestiegen. Rund 1,5 Millionen Unfälle wurden aktenkundig, das sind 2,9 Prozent mehr als im letzten Jahr. Darunter waren 227.500 Unfälle mit Personenschaden (+ 8,2 %) und weitere 1,27 Millionen Unfälle, bei denen keine Menschen zu Schaden kamen (+ 1,9 %).

Bezogen auf die Bundesländer ist das Bild nicht so klar wie möglicherweise erwartet: Zuwächse bei den Getöteten melden "nur" fünf von 16 Ländern, während sieben weitere Rückgänge und der Rest immerhin stabile Zahlen ausweisen kann. Den größten absoluten Zuwachs steuert Bayern mit 101 von 136 zusätzlichen Toten bei, prozentual ist es in Bremen und im Saarland noch schlechter gelaufen. Mecklenburg-Vorpommern kann mit 17 Prozent Rückgang die besten Zahlen verbuchen, gefolgt von Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin.

Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert, so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.

Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind, unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst. Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht jedoch Suizid-Fälle.
text  Hanno S. Ritter
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