|
Ab 26.700 Euro: |
Volkswagen |
VW Tiguan |
Parallel zur Premiere auf der IAA ist der VW Tiguan nun endlich auch bestellbar. Das Kompakt-SUV wird in drei
Ausstattungs- und Designlinien und zunächst nur mit zwei Motorisierungen angeboten. Die Preisliste ist nicht nur
erfreulich – doch die Grundpreise liegen unter denen vieler Mitbewerber.
Für die Ausstattungslinien haben sich die Wolfsburger die neuen Bezeichnungen "Trend & Fun", "Track & Field" und
"Sport & Style" einfallen lassen, die jeweils mit beiden Motoren kombinierbar sind.
"Trend & Fun" ist dabei die Basisversion, die auch namentlich an das sonst übliche "Trendline" erinnert: Hier gibt
es die sparsamste Ausstattung und die wenigsten Optionen. Während "Sport & Style" das Topmodell mit umfangreicherer
Ausstattung und mehr Individualisierungsmöglichkeiten darstellt, nimmt "Track & Field" eine Sonderrolle ein: Ein
mittleres Ausstattungsniveau und diverse Optionen treffen auf eine optisch und technisch veränderte Front des
Fahrzeugs: Eine anders geformte Frontschürze mit Unterfahrschutz sorgt - in Maßen - auch für bessere Geländegängigkeit
durch einen größeren Böschungswinkel von 28 statt 18 Grad.
Der Grundpreis lautet 26.700 Euro für den "Trend & Fun" mit dem TSI-Motor, der 150 PS leistet. "Track & Field" gibt
es mit diesem Motor ab 27.875 Euro, und für das Topmodell ruft VW mindestens 28.600 Euro auf. Die meisten Kunden
dürften sich jedoch für den Zweiliter-TDI mit 140 PS und Rußfilter entscheiden, der jeweils 2.100 Euro mehr kostet
und für weitere 1.750 Euro auch mit einer sechsstufigen Automatik lieferbar ist.
Damit ist der vorerst stets allradgetriebene Tiguan rund 5.400 Euro teurer als ein Golf Plus und erreicht als Diesel
sogar das Niveau eines Passat Variant. Im übrigen liegen die Grundpreise nahezu exakt auf dem Niveau des Toyota RAV4,
während der Vergleich mit Opel für manche überraschend sein dürfte: Der Antara ist sowohl als Benziner als auch als
Diesel teurer. Dies gilt auch für den Peugeot 4007 und, wenn auch nur leicht, für den Mitsubishi Outlander (jeweils
nicht ausstattungsbereinigt).
Der Blick in die Tiguan-Preisliste offenbart im übrigen jedenfalls teilweise die weit verbreitete Politik, Extras nur
in Paketen anzubieten. So gibt es etwa das neue, große Navigationssystem "RNS 510" nur in Kombination mit der
Rückfahrkamera, was die Sache um fast 500 Euro teurer macht als etwa im Touran, und Leder nur in Verbindung mit einem
elektrischen Fahrersitz. Andere Angebote wie das "Ambientepaket" sind mit 35 Euro so günstig, dass man sich fragt,
warum VW die enthaltenen Kleinigkeiten (beleuchtete Make-up-Spiegel, Ambientebeleuchtung, Leseleuchten) nicht gleich
serienmäßig verbaut und die Logistikkosten für das optionale Angebot spart.
Interessant dürfte das neue Radiosystem RCD 510 als Nachfolger des RCD 500 sein, dass für moderate 470 Euro nicht
nur wie bisher einen integrierten CD-Wechsler, sondern auch einen SD-Kartenschacht und Touchscreen-Bedienung bietet.
Bilder davon hat VW nicht veröffentlicht; optisch gleicht das Gerät dem Navi-Pendant RNS 510, verfügt seitlich aber
über jeweils drei statt vier Tasten.
Selbstverständlichkeiten wie Nebelscheinwerfer, Klimaautomatik oder Multifunktionslenkrad lässt sich der Autobauer
in allen Varianten extra bezahlen, im Basismodell sind nicht einmal Mittelarmlehne vorne oder ein Lederlenkrad Standard.
Andererseits sind Optionen wie elektrische Sitze, Memory-Paket, Sitzheizung hinten, Leder-Alcantara- oder
Leder-Stoff-Sitze, eine Chrom- bzw. Alu-Dachreling oder die DSG-Automatik gar nicht lieferbar. Für eine Handyeinbindung
werden 700 Euro fällig, sieht man von der günstigeren Standard-Freisprecheinrichtung ab, für die VW ärgerlicherweise
auch in anderen Baureihen keine passenden Adapter für viele aktuelle Mobiltelefone liefern kann.