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Elektro-Antrieb: Opel Flextreme |
Opel |
BlueMotion, Econetic, Hybrid, EfficientDynamics – Stichworte zu umweltfreundlichen Autos kursieren derzeit viele.
Ein bisschen in Vergessenheit geraten ist derweil das reine Elektroauto. Opel hat zur IAA eines auf die Räder gestellt,
das übliche Pendlerstrecken im reinen E-Betrieb schafft – und im Unterflur-Kofferraum eine gelungene Überraschung
mitführt.
Nein, ein reines Elektroauto ist der "Flextreme" auch nicht - selbst allerneueste Batteriesysteme schaffen dafür
bisher bei weitem nicht die Voraussetzungen für einen praxisnahen Betrieb.
Kern des Prinzips ist aber der Elektromotor, der seinen Strom aus einer großen Lithium-Ionen-Batterie bezieht. Der
Unterschied zu herkömmlichen Hybrid-Antriebssystemen besteht darin, dass der zusätzliche 1,3-Liter-Dieselmotor nicht
mit den Rädern verbunden ist, sondern nur als Kraftwerk dient. Er ist an Bord, um bei Bedarf für eine höhere Reichweite
zusätzlichen Strom zum Laden der Batterie zu erzeugen. Er kann so stets im optimalen Drehzahlbereich laufen.
In der Praxis könnte der Viersitzer immerhin 55 Kilometer im reinen Elektrobetrieb zurücklegen - leicht ausreichend für
die Wegstrecke vom Opel-Werk Rüsselsheim zur IAA im Frankfurter Westend, oder für den Arbeitsweg vieler Berufspendler.
Zum Aufladen in etwa drei Stunden wird eine gewöhnliche 220-Volt-Steckdose benötigt. Im Bedarfsfall schafft der Diesel
genügend Strom für etwa 715 Kilometer, bis eine Tankstelle angefahren werden muss, um den 26,5-Liter-Tank aufzufüllen
- als Verbrauch errechnet sich ein nicht ganz so revolutionärer Wert von 3,7 Litern. Fahrleistungen: Opel nennt 9,5
Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 und 160 km/h Spitze.
Der mit Maßen von 4,55 x 1,84 x 1,49 Metern (LxBxH) konventionell große "Flextreme" ist ebenso futuristisch wie
ansehnlich gezeichnet. Gegenläufig öffnende Türen, ein großes transparentes Dach und zwei seitlich nach oben öffnende
Heckklappen sind die wesentlichen Merkmale, wobei das Türkonzept möglicherweise mehr ist als nur Show: Opel hat nicht
nur die Bezeichnung "FlexDoor" dafür ersonnen, sondern diese auch gleich rechtlich schützen lassen. Dies gilt auch
für "FlexLoad", dem besonderen Clou des Autos:
In einem zusätzlichen Unterflur-Gepäckraum sind zwei Segway-Personentransporter untergebracht. Diese sind nun wirklich
rein elektrisch angetrieben und haben, mehr noch als das Auto, ganz sicher eine große Zukunft vor sich.