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Donnerstag, 28. März 2024
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Gutes Wetter – viele Tote / Zahlen und Tendenzen in der Übersicht

Unfallstatistik April 2007: Erschreckend schlecht

Siehe Bildunterschrift
Über ein Fünftel Gib acht im Verkehr
mehr Verkehrstote im April
Im vierten Monat des Jahres war die Unfallbilanz zum dritten Mal schlechter als im Vorjahr – deutlich schlechter. Die Zahl der Verletzten und Getöteten stieg um ein Drittel bzw. ein Fünftel an. Wesentliche Ursache dürfte erneut das überdurchschnittlich gute Wetter gewesen sein. Rote Tendenzen, soweit das Auge blickt: Nach den heute in Wiesbaden veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamts wurden im April 2007 von der Polizei 186.900 Straßenverkehrsunfälle aufgenommen, 13 Prozent mehr als im April 2006.

Besonders stark stiegen die Unfälle mit Personenschaden: Die Statistiker melden hier ein Plus von 36 Prozent auf 31.500. Dabei kamen insgesamt 478 Menschen ums Leben; weitere 40.100 wurden verletzt. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat bedeutet dies einen Anstieg von 21 Prozent bei den Getöteten und sogar von 33 Prozent bei den Verletzten. Die Unfälle mit ausschließlich Sachschaden nahmen mit 9,2% etwas weniger zu (auf 155.500).

Ein Grund für diese negative Entwicklung dürfte das sommerliche Wetter im April gewesen sein: Bei schönem Wetter wird mehr gefahren. Die milde Witterung in den ersten Monaten dieses Jahres hat auch dazu beigetragen, dass die Zweiradsaison früher begann als im Vorjahr.

Die Bilanz nach den ersten vier Monaten ist ebenfalls schlecht: Die Zahl der Unfälle stieg um zwei Prozent auf 722.800. Darunter waren 622.400 Unfälle (- 0,4%), bei denen lediglich Sachschaden entstand, und 100.400 Unfälle mit Personenschaden (+ 20%). Bei diesen Unfällen wurden insgesamt 130.800 Personen verletzt oder getötet. Damit hat die Zahl der Verunglückten um 18 Prozent erheblich zugenommen. Die Zahl der Getöteten stieg um zehn Prozent auf 1.515 Personen.

In der Betrachtung nach Bundesländern beherrschen ebenfalls negative Tendenzen das Bild. So ist, bezogen auf die ersten vier Monate, die Zahl der Verunglückten in allen 16 Ländern angestiegen, und zwar zwischen acht Prozent im Saarland und über 27 Prozent in Berlin. Bei den Getöteten melden 13 Länder Zuwächse, wobei der Blutzoll in Bremen, dem Saarland und Schleswig-Holstein besonders stark zugenommen hat. Gute Tendenzen können nur noch Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Sachsen verbuchen.

Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert, so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.

Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind, unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst. Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht jedoch Suizid-Fälle.
text  Hanno S. Ritter
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