Trotz konjunkturellen Aufschwungs bleibt der Automarkt in Deutschland weiter schwach. Vor allem Privatkunden
üben deutliche Kaufzurückhaltung, selbst bei den Gebrauchten. Positive Zahlen meldet dagegen die Nutzfahrzeugbranche.
Nach den am Dienstag vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) veröffentlichten Zahlen wurden im Mai insgesamt rund
348.200 Kraftfahrzeuge, darunter 293.500 Pkw, neu in den Verkehr gebracht. Dies entspricht gegenüber dem
Vormonat einem Plus von gut acht bzw. knapp elf Prozent, im aussagekräftigeren Vergleich zum Vorjahresmonat
ergibt sich jedoch ein Rückgang um 8,9 bzw. 11,1 Prozent.
Bereits im dritten Monat in Folge lagen vor allem Sportwagen im Trend: Um fast 21 Prozent schnellten deren Zulassungen
nach oben. Die meisten Federn lassen mussten die Vans. Der Diesel-Anteil stieg im Mai auf 47,4 Prozent an, die privaten
Zulassungen sanken auf nur noch 39,4 Prozent. Bei den Nutzfahrzeugen waren kräftige Zuwachsraten zu beobachten.
Insbesondere große Lkw (ab 20 Tonnen: + 277 %) und Sattelzugmaschinen (+ 407 %) sowie Busse (+ 115 %) waren sehr
gefragt. Den größten Anteil machen jedoch die Kleintransporter aus, dort gab es immerhin einen Anstieg von 3,5 Prozent.
Viele Autobauer mussten im Mai teils deutliche Rückgänge verkraften. Die Negativ-Liste wird angeführt von SsangYong mit
63,5 Prozent, gefolgt von Alfa mit minus 41 Prozent. Richtig schlecht lief es auch für Fiat, Ford, Hyundai, Jaguar,
Nissan, Opel, Saab, Seat, Suzuki und Toyota/Lexus. Von den deutschen Autobauern entwickelten sich lediglich Audi und BMW
positiv, bei den Importeuren konnten vor allem Chevrolet, Daihatsu, Land Rover und Mazda ihr Geschäft ausbauen.
Nach den ersten fünf Monaten sind nur neun Autobauer im grünen Bereich: Chevrolet, Chrysler/Jeep/Dodge, Daihatsu,
Lancia, Land Rover, Porsche, Skoda, Volvo - und als unerwarteter Sieger Lada: "Made in Russia" verkaufte sich 783 Mal und
erreichte damit über 57 Prozent Zuwachs.
Die Besitzumschreibungen waren mit minus 7,1 Prozent zum Vorjahr ebenfalls rückläufig. Positive Veränderungswerte
gab es lediglich bei den Motorrädern und der Gruppe der "sonstigen Kfz". Im Mai wechselten insgesamt 554.844 Pkw
den Halter (- 8,2 %). Davon gingen fast 95 Prozent in privaten Besitz.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.