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Dienstag, 16. April 2024
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Offenbar leichte Aufwertung vieler Volumenmodelle zum neuen Modelljahr

Volkswagen: Feinschliff statt Entfeinerung

Siehe Bildunterschrift
Mit beleuchtetem Volkswagen
Handschuhfach: VW Eos
Weniger Ausstattung im Detail, schlechtere Kopfstützen, kleinere Batterien – der ehemalige VW-Markenchef Wolfgang Bernhard hatte mit solcherart Maßnahmen die Produktionskosten des Autobauers senken wollen. Sein Nachfolger Martin Winterkorn geht erwartungsgemäß den umgekehrten, von Audi bekannten Weg: Auf "Entfeinerung" folgt Feinschliff. Die Ausstattung vieler Modelle werde im Zuge des Modelljahreswechsels ab sofort technisch und optisch aufgewertet, berichtet die Branchenzeitung Automobilwoche unter Berufung auf einen internen VW-Maßnahmenkatalog.

So solle beim Golf die bislang klobige Fernbedienung für die Standheizung fortan deutlich kleiner und mit einem Gewicht von weniger als 25 Gramm spürbar leichter ausfallen. Für die preisgünstigen "Tour"-Sondermodelle seien - auch beim Golf Plus - nun Multifunktionslenkräder bestellbar. Außerdem erhalte der Touran ein Navigationsgerät mit 30 Gigabyte großer Festplatte, die einen externen CD-Wechsler überflüssig mache, zitiert das Blatt aus einem ihr vorliegenden vertraulichen Katalog.

Winterkorn achte dabei wie sein Vorgänger streng auf "Kostenhygiene". "Wir haben genug Ingenieure, um mit dem gleichen Geld die Autos schöner zu machen", sagte Winterkorn der "Automobilwoche".

Zu den weiteren Maßnahmen gehört das Cabriolet Eos, wo etwa die Multimediabuchse zum Anschluss externer Mediaquellen jetzt vom Handschuhfach in die Mittelkonsole verlegt wird - die zuvor von vielen Kunden vermisste Beleuchtung des Ablagefachs fließt seit Produktionswoche 22 (Ende Mai) in die Serienfertigung ein. Überdies beinhalten die sogenannten "Licht-und-Sicht"-Pakete des Eos erstmals die Absenkung des rechten Außenspiegels bei rückwärtigen Rangiermanövern.

Beim Passat erweitert Volkswagen das ESP um Gegenlenkunterstützung; beim Touareg schließlich ist das Dekor "Pappelmaser" nun auch in Verbindung mit Schaltgetriebe zu haben. Winterkorn: "Hochwertiger zu wirken, muss nicht unbedingt mehr kosten".

Volkswagen hatte in mehreren Schritten seit August 2005 die Ausstattung vieler Volumenmodelle sukzessive verschlechtert - insbesondere in Details, von denen man annahm, dass sie die Kunden nicht bemerken würden. Unter anderem wurden schlechtere Batterien und Kopfstützen verbaut sowie Leuchten, Ablagefächer, Bedientasten und Farbkombinationen gestrichen (Autokiste berichtete mehrfach).
text  Hanno S. Ritter
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