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Dienstag, 19. März 2024
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Erstes privates Straßenbauprojekt in der Bundesrepublik unter Dach und Fach

A8-Ausbau Augsburg-München vor dem Start

Siehe Bildunterschrift
Private Finanzierung: A8- ADAC
Ausbau Augsburg-München (Symbolfoto)
Die Autobahn A8 Ulm-Augsburg-München ist in weiten Teilen noch auf dem Vorkriegsstandard. Jetzt kommt Bewegung in den jahrelang geplanten Ausbau der wichtigen Verkehrsachse: Zwischen Augsburg und München beginnt in Kürze der Ausbau – den erstmals die Wirtschaft (vor-)finanziert. Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums und des Bayerischen Innenministeriums vom Montag (30.04.) sind der Konzessionsvertrag mit dem deutsch-niederländisch-französischen Konsortium Autobahnplus und die zahlreichen Finanzierungsverträge unterzeichnet.

Der Ausbau erfolgt als erstes von fünf geplanten Pilotprojekten erstmals nach dem sogenannten "A-Modell" mit einer "public-private Partnerschaft" (PPP). Das Konsortium muss auf dem insgesamt 52 Kilometer langen Abschnitt bis Ende 2010 den Ausbau auf sechs Fahrstreifen nebst Standspur auf einer Teilstrecke von 37 Kilometern fertigstellen. Zugleich ist es für Betrieb und Erhaltung der gesamten Konzessionsstrecke innerhalb der 30jährigen Konzessionszeit verantwortlich.

Das Konsortium erhält hierfür während der gesamten Laufzeit die Einnahmen aus der Lkw-Maut auf dem betreffenden Abschnitt sowie eine Anschubfinanzierung. Konkrete Zahlen legten beide Ministerien nicht vor. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich Mitte Mai 2007 anlaufen. Die Mitarbeiter der Autobahndirektion Südbayern, die bisher auf dieser Strecke tätig waren, werden auf anderen Abschnitten eingesetzt.

Das Konsortium besteht aus den Unternehmen Berger Bau GmbH (Deutschland), BAM PPP B.V. (Niederlande), F.C. Trapp Tief- und Straßenbau Wesel GmbH (D), Fluor Infrastructure b.v. (NL) und EGIS Projects S.A. (Frankreich). Das zur Projektrealisierung benötigte Fremdkapital wird von der Depfa Bank plc. (Hauptsitz Irland) und der spanischen Banco Santander Central Hispano, S.A. aufgebracht.

Die A 8 ist eine der wichtigsten Ost-West-Achsen des europäischen Transitverkehrs und des deutschen Fernverkehrs. Sie ist täglich mit 60.000 bis 80.000 Fahrzeugen belastet, an Spitzentagen mit rund 100.000.

Neben dieser A8-Strecke hat der Bund bisher drei weitere A-Modell-Pilotprojekte auf den Weg gebracht, die sich noch im Vergabeverfahren befinden. Dies sind neben der A4 in Thüringen (Landesgrenze Hessen/Thüringen bis Anschlussstelle Gotha, sog. "Umfahrung Hörselberge"), die A5 in Baden-Württemberg (Malsch - Offenburg) und die A1 in Niedersachsen (AK Bremer Kreuz - AD Buchholz).
text  Hanno S. Ritter
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