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Ärger vor der Fusion: |
TÜV Süd |
TÜV Süd (Bild) und TÜV Nord |
Gerade erst hatten TÜV Nord und TÜV Süd ihre Pläne für eine Fusion öffentlich gemacht, da belastet ein interner Streit
um Vormacht und Standort die Pläne. Das Zustandekommen des angestrebten Grundsatzvertrags wird sich möglicherweise
deutlich verzögern.
Der TÜV Nord gab sich in einer am Mittwoch (18.4.) verbreiteten Erklärung "erstaunt" über eine Reihe von Äußerungen
des TÜV-Süd-Vorstandschefs während der Bilanzpressekonferenz am Vortag, die "Zweifel an der Fusionsfähigkeit"
aufkommen ließen.
TÜV-Süd-Chef Peter Hupfer hatte mit Blick auf die eigene bessere Rendite geäußert, es sei nicht das Ziel, den TÜV Nord
"in den Garten schauen zu lassen, sondern ihm auch zu zeigen, wie man es besser macht". Sein Amtskollege Guido Rettig
aus Hannover konterte postwendend: "Es geht bei erfolgreichen Zusammenschlüssen auf Augenhöhe nicht darum, wer wen in
seinen Garten holt oder lässt, sondern darum, ob man in einem neuen Dienstleistungskonzern dieser Größe die Menschen
von Anbeginn an erreicht und mit ins Boot bekommt".
Hupfer hatte außerdem München als künftigen Konzernstandort bezeichnet und eine Einbeziehung des TÜV Rheinland ins
Gespräch gebracht. "Wir müssen uns die Frage stellen, ob Berlin nicht geeigneter ist", erwiderte daraufhin Rettig.
Man erwarte nun "sehr lange" weitere Sondierungsgespräche.