VW investiert in Portugal

Während sich VW aus dem belgischen Werk weitgehend zurückzieht, investiert die Marke im portugiesischen Palmela. Mehr als 500 Millionen Euro sollen in den kommenden fünf Jahren in das Werk Autoeuropa fließen, teilte der Autobauer am Dienstag in Wolfsburg mit. Die Investitionen sollen vor allem in neue Produkte, hochmoderne Fertigungsanlagen und in den Ausbau der Infrastruktur auch für Lieferanten fließen, hieß es - gemeint ist u.a. die kommende Generation des gealterten Sharan, der bei Autoeuropa gebaut wird.

Reinhard Jung, im Markenvorstand von Volkswagen verantwortlich für Produktion und Logistik, sagte: "Damit sichern wir den hohen Qualitätsstandard von Volkswagen auch an diesem Standort. Außerdem können wir die Auslastung des Werks weiter voranbringen." Basis für die Entscheidung sei die gute Kostenentwicklung von Autoeuropa gewesen bei gleichzeitig anspruchsvollen Qualitätsanforderungen. Zudem habe das Werk die Produktionssteigerung für den Eos sehr gut bewältigt.

Jung gab die Investitionsentscheidung bei einer Sitzung mit dem portugiesischen Wirtschaftsminister Dr. Manuel Pinho in Wolfsburg bekannt. Dabei begrüßte der Konzern die Ankündigung der portugiesischen Regierung, die geplanten Investitionen zu unterstützen, forderte die Regierung aber zugleich zu zusätzlichen Schritten auf, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Autoeuropa weiter zu erhöhen. Der für Palmela neu geschlossene Tarifvertrag sei eine Voraussetzung für die Investitionen gewesen. Jung: "Dennoch sieht Volkswagen den dringenden Handlungsbedarf auf Regierungsebene, die Rahmenbedingungen für die Arbeitszeit des Landes flexibler zu gestalten."

"Volkswagen Autoeuropa - Automóveis Ltda." in Portugal ist seit April 1995 in Betrieb. Gegründet wurde es 1991 gemeinsam von VW und Ford. So entstand das bis heute größte ausländische Investitionsprojekt in Portugal. Seit 1999 ist das Werk mit einer Gesamtfläche von 2.000.000 Quadratmetern eine hundertprozentige VW-Tochtergesellschaft. Die Produktion des Ford Galaxy I lief 2006 aus. 2005 wurden bei Autoeuropa rund 80.000 Fahrzeuge gefertigt, die Fabrik beschäftigt rund 2.700 Menschen.