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Freitag, 29. März 2024
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Sportwagen erhält mehr PS, Nm und U/min, bleibt aber zu durstig

Nissan: Mini-Modellpflege für den 350Z

Siehe Bildunterschrift
Mehr Leistung, neuer Nissan
Powerdome und neue Farben: Nissan 350Z
Nissan frischt den 350Z auf. Der Sportwagen erhält neue Farben, einen "Powerdome" und kleinere Details, vor allem aber einen Motor, der grundlegend überarbeitet wurde – und trotzdem nicht zu überzeugen vermag. Fast 80 Prozent der Teile des 3,5-Liter-Sechszylinders seien neu, lässt Nissan wissen. Dazu gehören ein größerer Verstellbereich der Ventilsteuerung, verstärkte Kurbelwellenzapfen und -bolzen, ein zusätzlicher, versteifender Leiterrahmen, die Integration eines zweiten Klopfsensors, ein verbessertes Kühlsystem und Iridium-Zündkerzen.

Angesichts des Aufwands ist das Ergebnis in Zahlen eher bescheiden: So legt die Leistung von 301 auf 313 PS zu, liegt dafür aber auch erst bei 6.800 statt 6.400 Umdrehungen an, weswegen die Maximal-Drehzahl um 500 auf 7.500/min erhöht wurde. Das Drehmoment steigt um fünf auf 358 Newtonmeter an.

Die Fahrleistungen profitieren davon erwartungsgemäß nur minimal - 5,7 statt ehemals 5,8 Sekunden lautet nun der Wert für die Beschleunigungsorgie auf Tempo 100; die Höchstgeschwindigkeit, sowieso elektronisch abgeregelt, bleibt bei 250 km/h.

Erkennbar ist der neue Jahrgang an der im mittleren Bereich leicht gewölbten Motorhaube, was technisch begründet ist - nur dort findet die neue, zweiflutige Ansauganlage Platz -, aber für die Nissan-PR-Leute auch eine gelungene Gelegenheit bietet, Anklänge an die Haube des Ur-240Z aus dem Jahr 1969 zu formulieren. Ebenfalls neu sind die Außenlackierungen "Temper Orange" mit leichtem Grünstich, "Precision Grey" und "Night Blue"; im Interieur kommt zusätzlich eine neue Lederausstattung namens "Frost Grey" zum Einsatz. In punkto Ausstattung ist die einzige, wenn auch sinnvolle Neuerung, die Einführung aktiver Kopfstützen.

Der Verkaufsstart ist noch im Frühjahr, aber es bleibt ein fader Beigeschmack: Gewicht und Verbrauch des Triebwerks blieben trotz der tiefgreifenden Modifikationen auf bisherigem Niveau, lässt Nissan wissen. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies einen Verbrauch von 11,7 Litern im Mittel, innerorts sind es gar 16,7 Liter, die sich das Triebwerk gönnt, Super Plus versteht sich.

Das passt nicht in die Zeit - und ist auch angesichts der Leistung zu viel, wenn ein etwas schwächerer, aber auch deutlich schwerer Mercedes SL 350 Automatik oder der nahezu gleich starke BMW 335i Coupé bis zu über zwei Liter (BMW: 9,5/14,3, Mercedes: 10,3/14,8) weniger verbrauchen. Bei einem zu vier Fünfteln neuen Motor hätte man sich greifbareren Fortschritt gewünscht.
text  Hanno S. Ritter
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