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Donnerstag, 25. April 2024
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Zweite Generation wird größer und sparsamer / Marktstart im Sommer

Nissan X-TRAIL II: Evolution auf breiter Front

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Nissan X-TRAIL
Nissan
Der Nissan X-TRAIL ist erfolgreich, sogar erfolgreicher, als vom Hersteller selbst angenommen. Sechs Jahre nach dem Start ist es dennoch Zeit für die zweite Generation, bei der die Optimierung im Detail Priorität hatte. Dies manifestiert sich etwa in neuen Motoren, mehr Platz und konventioneller Instrumentierung. Im Sommer geht es los. Basierend auf der Plattform des neuen Nissan Qashqai hat das Kompakt-SUV in den Außenmaßen deutlich zugelegt: Die Länge steigt um 17,5 Zentimeter auf jetzt 4,63 Meter, wobei der Radstand parallel nur um fünf Millimeter wächst, also die Überhänge größer werden.

In der Folge verschlechtern sich natürlich die Böschungswinkel auf 28 Grad vorne und 23 Grad hinten (bisher je nach Variante 29/26 oder 29/25), was aber in der Praxis keine größeren Auswirkungen hat. Die Bodenfreiheit bleibt bei 20 Zentimetern. Andererseits bringt die neue Größe mehr Platz für Passagiere und insbesondere Gepäck: Der Laderaum schluckt künftig 479 statt 410 Liter und verfügt über einen doppelten Boden - eine längs statt quer geführte Auspuffanlage macht's möglich. Das darunterliegende Fach mitgerechnet, ergeben sich sogar 603 Liter.

Der Kofferraum verfügt über eine ausziehbare Schublade mit verschiebbaren Trennelemente, die an verschiedenen Punkten eingesetzt werden können und vor allem die Mitnahme von Kleinteilen erleichtern. Wer will, kann sowohl die Schublade als auch den oberen Ladeboden ganz demontieren - dann liegt die nutzbare Laderaumhöhe des Ladeabteils um knapp 13 Zentimeter über der im Vorgängermodell. Wie auch schon im ersten X-TRAIL sind die hinteren Sitzlehnen in der Neigung verstellbar. Die Rückbank ist einzeln umklappbar, jedoch anstelle der weit verbreiteten 60:40-Teilung im Verhältnis von 40:20:40.

Im Design lautete die Vorgabe eindeutig "Evolution statt Revolution". Aus Kundenumfragen will Nissan eine hohe Zustimmung zum robusten Charakter des Urtyps entnommen haben; für viele Kunden war das klare Design demnach sogar das Hauptkriterium bei der Kaufentscheidung. Designmerkmale wie die markante Schulter- und die gerade durchgezogene Fensterlinie tauchen also ebenso wieder auf wie die eckigen Scheinwerfer und die senkrecht bis ins Dach gezogenen Heckleuchten. Markanteste Änderung ist die nun an der Basis deutlich breiter auslaufende D-Säule, die zusammen mit den voluminöseren Radkästen und den geänderten Stoßfängern den X-TRAIL insgesamt noch etwas robuster wirken lässt.

Am hinteren Abschluss reicht die einteilige Heckklappe bis weit in den Stoßfänger hinein, was eine tiefe Ladekante ermöglicht. Statt der hinter dem Glas der Scheibe angesiedelten dritten Bremsleuchte gibt es eine direkt in den Rahmen der Heckklappe integrierte. Im Interieur kommen bessere Materialien bei den nun zweifarbigen Kunststoffen zum Einsatz; berührungsintensive Oberflächen sind nun generell in Softtouch-Anmutung gehalten. Die Innenseiten der A-Säulen sind mit Stoff kaschiert und die Rundinstrumente, die Drehregler in der Mittelkonsole und die Schalthebelkulisse ausstattungsabhängig in einem Silber- oder Titan-Finish ausgeführt.

Wichtigste Änderung im Innenraum aber ist die Abkehr von den unpraktischen und optisch gewöhnungsbedürftigen Zentralinstrumenten. Stattdessen gibt es nun konventionell hinter dem Lenkrad platzierte Uhren und als oberen Abschluss der Mittelkonsole ein großes Fach. Ausstattungsseitig erwähnenswert ist die stets serienmäßige Bluetooth-Schnittstelle für Handys, das endlich auch im Basismodell zum Standard gewordene ESP und eine optionale Rückfahrkamera.

Mit einem auf der Mittelkonsole angebrachten Drehschalter lässt sich wie bisher zwischen den Antriebsprogrammen "4x2" (Frontantrieb) und "Auto" wählen, in der die Technik bei Bedarf Kraft auch an die Hinterachse leitet. Für schwere Geländefahrten ist darüber hinaus bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h eine "Lock"-Position anwählbar, bei der eine feste Kraftverteilung im Verhältnis 50:50 vorgenommen wird. Zusätzlich verfügt das System jetzt über einen Bergabfahr-Assistenten und einen Hill Holder, der das Auto bei Steigungen ab 10 Grad so lange festhält, bis der Fahrer wirklich losfährt.

Motorseitig wächst das Angebot von drei auf vier Aggregate. Der 2,5-Liter-Vierzylinder wurde leicht überarbeitet und leistet fortan 169 statt 165 PS. Außerdem soll er laufruhiger und sparsamer geworden sein und längere Wartungsintervalle aufweisen. Neu dagegen ist der Zweiliter-Benziner, eine Eigenentwicklung der Japaner, die sukzessive in diversen anderen Baureihen von Renault und Nissan eingesetzt werden wird. Während die Leistung mit 140 PS dem bekannten Triebwerk entspricht, soll der Verbrauch sinken - Details mag Nissan aber noch preisgeben.

Erstmals wird es einen Dieselmotor in zwei Leistungsstufen geben. Das Zweiliter-Aggregat mit 150 bzw. 173 PS steuert Renault bei; Rußfilter sind jeweils serienmäßig. Die kleinere Variante ist, auch das neu beim X-TRAIL, statt des manuellen Sechsgang-Getriebes auch mit einer sechsstufigen Automatik zu haben. Auch bei den Benzin-Varianten erfolgt die Kraftübertragung über manuelle Sechsgang-Getriebe; als Alternative steht für sie ein stufenloses CVT-Getriebe zur Wahl.

Preise liegen noch nicht vor. Verkaufsstart ist im Sommer 2007 - noch bevor das Auto in Japan selbst erscheint. Das hat es in der Nissan-Geschichte bei einem im Heimatland produzierten Wagen zuvor noch nie gegeben: Die Geste darf verstanden werden als kleines Dankeschön an die Kunden, die so zahlreich zugriffen.
text  Hanno S. Ritter
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