|
Neu ab Sommer: Nissan X-TRAIL |
Nissan |
Der Nissan X-TRAIL ist erfolgreich, sogar erfolgreicher, als vom Hersteller selbst angenommen. Sechs Jahre nach dem
Start ist es dennoch Zeit für die zweite Generation, bei der die Optimierung im Detail Priorität hatte. Dies manifestiert
sich etwa in neuen Motoren, mehr Platz und konventioneller Instrumentierung. Im Sommer geht es los.
Basierend auf der Plattform des neuen Nissan Qashqai hat das Kompakt-SUV in den Außenmaßen deutlich zugelegt: Die
Länge steigt um 17,5 Zentimeter auf jetzt 4,63 Meter, wobei der Radstand parallel nur um fünf Millimeter wächst, also
die Überhänge größer werden.
In der Folge verschlechtern sich natürlich die Böschungswinkel auf 28 Grad vorne und 23 Grad hinten (bisher je nach
Variante 29/26 oder 29/25), was aber in der Praxis keine größeren Auswirkungen hat. Die Bodenfreiheit bleibt bei 20
Zentimetern. Andererseits bringt die neue Größe mehr Platz für Passagiere und insbesondere Gepäck: Der Laderaum schluckt
künftig 479 statt 410 Liter und verfügt über einen doppelten Boden - eine längs statt quer geführte Auspuffanlage
macht's möglich. Das darunterliegende Fach mitgerechnet, ergeben sich sogar 603 Liter.
Der Kofferraum verfügt über eine ausziehbare Schublade mit verschiebbaren Trennelemente, die an verschiedenen Punkten
eingesetzt werden können und vor allem die Mitnahme von Kleinteilen erleichtern. Wer will, kann sowohl die Schublade
als auch den oberen Ladeboden ganz demontieren - dann liegt die nutzbare Laderaumhöhe des Ladeabteils um knapp 13
Zentimeter über der im Vorgängermodell. Wie auch schon im ersten X-TRAIL sind die hinteren Sitzlehnen in der Neigung
verstellbar. Die Rückbank ist einzeln umklappbar, jedoch anstelle der weit verbreiteten 60:40-Teilung im Verhältnis
von 40:20:40.
Im Design lautete die Vorgabe eindeutig "Evolution statt Revolution". Aus Kundenumfragen will Nissan eine hohe Zustimmung
zum robusten Charakter des Urtyps entnommen haben; für viele Kunden war das klare Design demnach sogar das Hauptkriterium
bei der Kaufentscheidung. Designmerkmale wie die markante Schulter- und die gerade durchgezogene Fensterlinie tauchen also
ebenso wieder auf wie die eckigen Scheinwerfer und die senkrecht bis ins Dach gezogenen Heckleuchten. Markanteste Änderung
ist die nun an der Basis deutlich breiter auslaufende D-Säule, die zusammen mit den voluminöseren Radkästen und den
geänderten Stoßfängern den X-TRAIL insgesamt noch etwas robuster wirken lässt.
Am hinteren Abschluss reicht die einteilige Heckklappe bis weit in den Stoßfänger hinein, was eine tiefe Ladekante
ermöglicht. Statt der hinter dem Glas der Scheibe angesiedelten dritten Bremsleuchte gibt es eine direkt in den
Rahmen der Heckklappe integrierte. Im Interieur kommen bessere Materialien bei den nun zweifarbigen Kunststoffen zum
Einsatz; berührungsintensive Oberflächen sind nun generell in Softtouch-Anmutung gehalten. Die Innenseiten der A-Säulen
sind mit Stoff kaschiert und die Rundinstrumente, die Drehregler in der Mittelkonsole und die Schalthebelkulisse
ausstattungsabhängig in einem Silber- oder Titan-Finish ausgeführt.
Wichtigste Änderung im Innenraum aber ist die Abkehr von den unpraktischen und optisch gewöhnungsbedürftigen
Zentralinstrumenten. Stattdessen gibt es nun konventionell hinter dem Lenkrad platzierte Uhren und als oberen
Abschluss der Mittelkonsole ein großes Fach. Ausstattungsseitig erwähnenswert ist die stets serienmäßige
Bluetooth-Schnittstelle für Handys, das endlich auch im Basismodell zum Standard gewordene ESP und eine optionale
Rückfahrkamera.
Mit einem auf der Mittelkonsole angebrachten Drehschalter lässt sich wie bisher zwischen den Antriebsprogrammen "4x2"
(Frontantrieb) und "Auto" wählen, in der die Technik bei Bedarf Kraft auch an die Hinterachse leitet. Für schwere
Geländefahrten ist darüber hinaus bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h eine "Lock"-Position anwählbar, bei der
eine feste Kraftverteilung im Verhältnis 50:50 vorgenommen wird. Zusätzlich verfügt das System jetzt über einen
Bergabfahr-Assistenten und einen Hill Holder, der das Auto bei Steigungen ab 10 Grad so lange festhält, bis der
Fahrer wirklich losfährt.
Motorseitig wächst das Angebot von drei auf vier Aggregate. Der 2,5-Liter-Vierzylinder wurde leicht überarbeitet
und leistet fortan 169 statt 165 PS. Außerdem soll er laufruhiger und sparsamer geworden sein und längere
Wartungsintervalle aufweisen. Neu dagegen ist der Zweiliter-Benziner, eine Eigenentwicklung der Japaner, die
sukzessive in diversen anderen Baureihen von Renault und Nissan eingesetzt werden wird. Während die Leistung mit
140 PS dem bekannten Triebwerk entspricht, soll der Verbrauch sinken - Details mag Nissan aber noch preisgeben.
Erstmals wird es einen Dieselmotor in zwei Leistungsstufen geben. Das Zweiliter-Aggregat mit 150 bzw. 173 PS steuert
Renault bei; Rußfilter sind jeweils serienmäßig. Die kleinere Variante ist, auch das neu beim X-TRAIL, statt des
manuellen Sechsgang-Getriebes auch mit einer sechsstufigen Automatik zu haben. Auch bei den Benzin-Varianten erfolgt
die Kraftübertragung über manuelle Sechsgang-Getriebe; als Alternative steht für sie ein stufenloses CVT-Getriebe
zur Wahl.
Preise liegen noch nicht vor. Verkaufsstart ist im Sommer 2007 - noch bevor das Auto in Japan selbst erscheint. Das
hat es in der Nissan-Geschichte bei einem im Heimatland produzierten Wagen zuvor noch nie gegeben: Die Geste darf
verstanden werden als kleines Dankeschön an die Kunden, die so zahlreich zugriffen.