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Wieder aufgefrischt: Mercedes G-Klasse |
DaimlerChrysler |
Die Mercedes-Benz G-Klasse bekommt endlich wieder ein Armaturenbrett, wie sie es verdient. Auch sonst hat Mercedes
den sympathischen Geländewagen-Klassiker abermals technisch und optisch aufgefrischt – vielleicht zum letzten
Mal. Ab April wird ausgeliefert.
Wichtigste Änderung ist sicher das neue Kombiinstrument, wie der Instrumenteneinsatz im Mercedes-deutsch seit Jahren
bezeichnet wird.
Es entspricht nun weitgehend jenem, dass in der gerade ausgelaufenen C-Klasse seit deren Facelift Mitte 2004 zum Einsatz
kam. Vier klassische Rundinstrumente mit Chromeinfassung - das bedeutet gleichzeitig die Renaissance für ein analoges
Kühlwasser-Thermometer - und mittigem Display ersetzen also die bisherige, lieblose Halbkreis-Gestaltung, die aus der
ersten Hälfte des Lebenszyklus der gleichen C-Klasse adaptiert war.
Ebenfalls modifiziert haben die Autobauer das Multifunktions-Lenkrad (Leder im 320 CDI, sonst Holz-Leder-Ausführung) und
die Mittelkonsole mit geänderten Schaltern und einer neuen Klimabedieneinheit. Auch das COMAND-System, Serie in den
Achtzylinder-Modellen, entspricht nun dem aktuellen technischen Stand - Medienberichte, die Elektronik-Architektur des im
Prinzip fast 30 Jahre alten Fahrzeugs lasse solche Modernisierungs-Maßnahmen nicht mehr zu, stellen sich damit spätestens
jetzt als falsch heraus.
Im V6-Diesel kostet COMAND weiterhin Aufpreis; Serie ist nun das große CD-Radio "Audio 20" mit Telefontastatur statt
des bisher verbauten "Audio 10" im DIN-Format. In punkto Ausstattung neu ist die serienmäßige Sitzheizung vorne auch
beim Diesel und eine 12V-Steckdose im Beifahrer-Fußraum für alle Modellvarianten.
Auch die Sonderausstattungen werden um fünf Punkte erweitert, als da wären das Interieurpaket "ARTICO" (Kunstleder),
und die neue Lederpolsterung "Cognac", die das bisherige Lederangebot in Schwarz und Grau um die dritte Farbvariante
in Braun erweitert (im G 500 optional ohne Mehrpreis) und eine Sportauspuffanlage für den langen G 500, die im
Wesentlichen der Auspuffanlage des G 55 AMG entspricht. In punkto Technik neu sind eine - fest und sichtbar installierte
- Rückfahrkamera für 535 Euro, die das Geschehen hinter dem Fahrzeug auf dem COMAND-Bildschirm zeigt, und schließlich
eine Reifendruckkontrolle (351 Euro) mit Anzeige im Display des Kombiinstrumentes.
Im übrigen bleibt das erst im Frühsommer 2006 neu geordnete Modellprogramm unangetastet - wer auf die Rückkehr des
V8-Diesel oder den V6-Benziner spekuliert hat, wird enttäuscht sein.
Äußerlich macht sich die Modellpflege vor allem an den Rückleuchten bemerkbar, die nun etwas moderner, aber auch
weniger "satt" und zeitlos erscheinen. Mercedes verspricht insoweit "LED-Optik" - und eine solche Mogelpackung ist
sicher keine adäquate Lösung für ein solches Auto.
Von diesem Detail abgesehen, darf die Operation als gelungen gelten - sicher haben viele G-Modell-Fans vor allem
auf die neue Instrumentierung lange gewartet. Weil die Zukunft des Klassikers zwar vorerst, aber beileibe nicht
langfristig gesichert ist, heißt die Empfehlung für die, die es sich leisten können, nach wie vor: Kaufen.