Exakt 3.990.973 Kraftfahrzeuge wurden 2006 in Deutschland neu in den Verkehr gebracht, darunter 3.467.961 Pkw. Damit
wurde das Ergebnis von 2005 um 4,1 bzw. 3,8 Prozent übertroffen – mehr, als viele Experten vorhergesagt hatten.
Auch der Dezember, die Nutzfahrzeuge und der Gebrauchtwagenmarkt verabschieden sich mit
guten Zahlen von 2006.
Mit 303.416 neu zugelassenen Pkw wurde im Dezember eine neue Bestmarke erreicht, sagte KBA-Präsident und "Herr der Zahlen"
Ekhard Zinke am Freitag in Flensburg. Die örtlichen Zulassungsbehörden hatten zum Jahresende 17,7 Prozent mehr als vor
einem Jahr zu bewältigen. Im Saarland (+ 36,4 %) und in Bayern (+ 30,2 %) waren die Zulassungsraten überproportional hoch.
Der überwiegende Anteil der Zulassungen resultiert weiterhin aus dem gewerblichen Bereich (52,6 %).
Neben den sparsamen Fahrzeugen des Mini-Segments (+ 15,3 %) fanden vor allem Geländewagen (+ 16,5 %) reichlich Zuspruch.
Pkw der Oberklasse (+ 10,6 %) sind mit den Vans (+ 10,3 %) auf ähnlichem Wachstumskurs. Bei der Kraftstoffart hat der
Diesel um 7,7 Prozent zugelegt. Während der Durchschnittsverbrauch bei den Selbstzündern bei 6,5 Litern pro 100 Kilometer
stagniert, ging er bei den Benzinern leicht auf 7,4 Liter zurück. Flüssiggas (+ 206 %) und Erdgas (+ 44 %) werden derzeit als
Alternative besonders hoch gehandelt. 15.775 neue Pkw waren 2006 mit dieser Antriebsvariante ausgestattet.
Im Gesamtjahr verzeichneten mit Ausnahme der Motorräder (-2,5 %) alle Fahrzeugsegmente Zuwächse. Der Nutzfahrzeugmarkt,
der auch gern als Konjunkturbarometer herangezogen wird, konnte die positive Jahresbilanz von 2005 fortsetzen. Lkw
(+ 11,9 %) und land-/forstwirtschaftliche Zugmaschinen (+ 20,2 %) legten wiederum kräftig zu. Auch die Anhänger legten
um 14,4 Prozent auf 270.000 Einheiten zu.
2006 erholten sich die italienischen Hersteller mit fast 30 Prozent Zuwachs auf dem deutschen Automobilmarkt von einer
längeren Durststrecke. Franzosen (- 3,9 %) und auch Koreaner (- 1,5 %) konnten von dem Aufschwung dagegen nicht
profitieren. Trotz einer Einbuße von 10,9 Prozent ist Renault weiterhin stärkste Import-Marke in Deutschland. Die
rumänische Billig-Tochter Dacia erzielte einen Rekord-Zuwachs von 207 Prozent, der sich in Anbetracht der vor dem Start
stehenden Kombi-Variante des Logan fortsetzen dürfte.
Bei den deutschen Herstellern konnten zum Jahresende VW (+ 10,8 %), Porsche (+ 5,6 %), Audi (+ 5,5 %) und BMW (+ 2,2 %)
schwarze Zahlen aufweisen. Rückgänge müssen Mercedes (-0,9 %), Ford (-1,2 %) und Opel (-3,9 %) hinnehmen. Knapp jeder
dritte Neuwagen (32,7%) stammt aus dem VW-Konzern. Der Anteil deutscher Marken ging 2006 insgesamt leicht zurück und
liegt nun bei 64,0 Prozent.
Erstmals nach sieben Jahren stehen auch in der Bilanz der gebrauchten Fahrzeuge wieder schwarze Zahlen. Die
Besitzumschreibungen beliefen sich 2006 auf insgesamt 7,52 Mio. Kfz (+ 0,9 %). Bei den Pkw stiegen die Halterwechsel um
1,2 Prozent an. Unter den Nutzfahrzeugen waren gebrauchte Sattelzugmaschinen (+ 16,0 %) besonders stark gefragt.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.