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Donnerstag, 28. März 2024
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Alle Zahlen und Tendenzen in der Übersicht / Mit Herstellerwertung

Marktbericht Dezember 2006: Guter Jahresabschluss allenthalben

Exakt 3.990.973 Kraftfahrzeuge wurden 2006 in Deutschland neu in den Verkehr gebracht, darunter 3.467.961 Pkw. Damit wurde das Ergebnis von 2005 um 4,1 bzw. 3,8 Prozent übertroffen – mehr, als viele Experten vorhergesagt hatten. Auch der Dezember, die Nutzfahrzeuge und der Gebrauchtwagenmarkt verabschieden sich mit guten Zahlen von 2006. Mit 303.416 neu zugelassenen Pkw wurde im Dezember eine neue Bestmarke erreicht, sagte KBA-Präsident und "Herr der Zahlen" Ekhard Zinke am Freitag in Flensburg. Die örtlichen Zulassungsbehörden hatten zum Jahresende 17,7 Prozent mehr als vor einem Jahr zu bewältigen. Im Saarland (+ 36,4 %) und in Bayern (+ 30,2 %) waren die Zulassungsraten überproportional hoch. Der überwiegende Anteil der Zulassungen resultiert weiterhin aus dem gewerblichen Bereich (52,6 %).

Neben den sparsamen Fahrzeugen des Mini-Segments (+ 15,3 %) fanden vor allem Geländewagen (+ 16,5 %) reichlich Zuspruch. Pkw der Oberklasse (+ 10,6 %) sind mit den Vans (+ 10,3 %) auf ähnlichem Wachstumskurs. Bei der Kraftstoffart hat der Diesel um 7,7 Prozent zugelegt. Während der Durchschnittsverbrauch bei den Selbstzündern bei 6,5 Litern pro 100 Kilometer stagniert, ging er bei den Benzinern leicht auf 7,4 Liter zurück. Flüssiggas (+ 206 %) und Erdgas (+ 44 %) werden derzeit als Alternative besonders hoch gehandelt. 15.775 neue Pkw waren 2006 mit dieser Antriebsvariante ausgestattet.

Im Gesamtjahr verzeichneten mit Ausnahme der Motorräder (-2,5 %) alle Fahrzeugsegmente Zuwächse. Der Nutzfahrzeugmarkt, der auch gern als Konjunkturbarometer herangezogen wird, konnte die positive Jahresbilanz von 2005 fortsetzen. Lkw (+ 11,9 %) und land-/forstwirtschaftliche Zugmaschinen (+ 20,2 %) legten wiederum kräftig zu. Auch die Anhänger legten um 14,4 Prozent auf 270.000 Einheiten zu.

2006 erholten sich die italienischen Hersteller mit fast 30 Prozent Zuwachs auf dem deutschen Automobilmarkt von einer längeren Durststrecke. Franzosen (- 3,9 %) und auch Koreaner (- 1,5 %) konnten von dem Aufschwung dagegen nicht profitieren. Trotz einer Einbuße von 10,9 Prozent ist Renault weiterhin stärkste Import-Marke in Deutschland. Die rumänische Billig-Tochter Dacia erzielte einen Rekord-Zuwachs von 207 Prozent, der sich in Anbetracht der vor dem Start stehenden Kombi-Variante des Logan fortsetzen dürfte.

Bei den deutschen Herstellern konnten zum Jahresende VW (+ 10,8 %), Porsche (+ 5,6 %), Audi (+ 5,5 %) und BMW (+ 2,2 %) schwarze Zahlen aufweisen. Rückgänge müssen Mercedes (-0,9 %), Ford (-1,2 %) und Opel (-3,9 %) hinnehmen. Knapp jeder dritte Neuwagen (32,7%) stammt aus dem VW-Konzern. Der Anteil deutscher Marken ging 2006 insgesamt leicht zurück und liegt nun bei 64,0 Prozent.

Erstmals nach sieben Jahren stehen auch in der Bilanz der gebrauchten Fahrzeuge wieder schwarze Zahlen. Die Besitzumschreibungen beliefen sich 2006 auf insgesamt 7,52 Mio. Kfz (+ 0,9 %). Bei den Pkw stiegen die Halterwechsel um 1,2 Prozent an. Unter den Nutzfahrzeugen waren gebrauchte Sattelzugmaschinen (+ 16,0 %) besonders stark gefragt.

Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
KBA
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