Peugeot: Preiserhöhung und neue Modellstruktur

Zum Jahresende erhöht Peugeot die Preise der Pkw-Modelle um durchschnittlich 0,25 Prozent, senkt im Gegenzug aber die Preise einzelner Sonderausstattungen. Außerdem krempelt die Löwenmarke die Modellstruktur um. Schon wieder – eine Farce. Die Einführung neuer Ausstattungslinien oder deren Umbenennung oder Umpositionierung gehört zu den vorrangigen Lieblingsbeschäftigungen der Marketing-Leute bei Peugeot - ohne mitgezählt zu haben, dürften inzwischen zwei Hände notwendig sein, um solcherart Aktionen der letzten Jahre aufzuzählen.

Im Hinblick auf eine Erhöhung der Transparenz und eine Harmonisierung über die einzelnen Baureihen hinweg erfolge die Änderung der Ausstattungsversionen, erläutert der Autobauer. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, so Peugeot wörtlich, hießen die verschiedenen Varianten jetzt "Filou", "Tendance", "Sport" und "Platinum".

Als Weihnachtsgeschenk an Kunden oder auch nur Journalisten darf dies jedoch nicht verstanden werden, was ein genauerer Blick auf die "wenigen Ausnahmen" klar macht, als da sind: 107, 206, 207 CC, 1007, 307 Limousine, Break, SW und CC, 407, 607 und Partner. Wer sich in der Peugeot-Modellpalette auskennt, macht schnell den 207 als einzig verbleibende Baureihe aus - doch hier hießen die Ausstattungslinien bereits von Anfang an so wie es jetzt neu sein soll.

Außerdem sei eine Straffung der Modellpalette erfolgt, erläutert Peugeot. Dies manifestiert sich etwa im 307 Break, der fortan nur noch als "Tendance" angeboten wird - die letzte Änderung bei dieser Baureihe datiert ausweislich unserer Berichterstattung von Anfang Oktober, Oktober 2006.

Billigster Peugeot im neuen Jahr ist der 107 "Petit Filou", der dann inklusive des neuen Steuersatzes ab 9.550 Euro verkauft wird. Das sind 300 Euro mehr als bisher, so dass hier der Brutto-Aufschlag ausgehend von 19 Prozent Mehrwertsteuer bei knapp 0,7 Prozent liegt. Der 206 ist künftig ab 11.300 (bisher: 10.950) Euro zu haben, der 1007 steht mit mindestens 14.500 (14.100) Euro in der Liste und der 207 mit 12.100 (11.750) Euro.

Der 307 kostet als Dreitürer mindestens 15.250 gegenüber bisher 14.800 Euro, als Break 17.700 (17.250) Euro, als SW 20.500 (19.950) Euro und als Coupé-Cabriolet mindestens 24.350 (23.650) Euro. Der 407 verteuert sich um 600 Euro, konkret als Limousine auf 22.500 und als Kombi auf 23.800 Euro. 607-Kunden zahlen im neuen Jahr ab 32.600 Euro, dies bedeutet einen Aufschlag von 950 Euro. 14.900 Euro schließlich ist die Vorgabe beim Partner, der bisher ab 14.580 Euro zu haben war.

Neu beim 1007 ist, dass das automatisierte Schaltgetriebe "2-Tronic" nur noch in Verbindung mit dem 1,6-Liter-Motor mit 109 PS angeboten wird. Eine neue Automatik-Variante ist dagegen für den 207 angekündigt, und zwar ab Februar 2007 in Kombination mit dem neuen 120 PS-Motor aus der Kooperation mit BMW. Dieser wird nur als "Sport" verkauft und kostet als Dreitürer dann ab 17.550 Euro.

Welche Sonderausstattungen von den Preissenkungen profitieren, hat Peugeot nicht veröffentlicht. Von "einer Vielzahl" ist die Rede und von "bis zu drei Prozentpunkten". Gemeint sind mutmaßlich drei Prozent, und was eine "Vielzahl" bedeutet, wollen wir uns gar nicht ausmalen, wenn der Rest dann "wenige Ausnahmen" sein könnten.