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Aufgefrischt in die zweite Lebenshälfte: Opel Astra |
Opel |
Wie die Zeit vergeht: Mit neuen Motoren und etwas Feinschliff im Design geht der Opel Astra bald bereits in die
zweite Hälfte seines Lebenszyklus. Die optischen Änderungen fallen zurückhaltender als erwartet (und in manchen
Medien kolportiert) aus.
Im ersten Moment mag man das, was Opel als "frische Design-Akzente" bezeichnet, als zu zurückhaltend empfinden -
doch ist bei Facelifts eine ruhige Hand oft besser als zu aufgesetzt wirkende Details, die nur das Image verwässern
und die älteren Modelle beschleunigt altern lassen.
So werden beim Astra aus der Frontperspektive etwa nur Auto-Kenner den neuen Jahrgang erkennen: Der Blitz, das Opel-Logo,
ist bei Drei- und Fünftürer sowie dem Caravan minimal höher in der Chromspange positioniert, ferner sind nun auch der
Rand und die Lamellen des Kühlergrills verchromt ausgeführt. Ein Fortschritt ist der optisch verringerte Spalt zwischen
Motorhaube und Grill und die etwas dynamischer in die Frontschürze integrierten Nebelleuchten. Dazu kommen
Scheinwerfergehäuse im Chrom-Look als Alternative zu den dunkel getönten Versionen, die künftig dem Astra "Sport"
sowie den Xenon- und Kurvenlicht-Varianten vorbehalten bleiben.
Der Astra GTC erhält einen Wabengrill, der Kombi eine Dachreling aus Aluminium, die schon bei Audi so gut ankommt,
dass man sich fragt, warum das Konzept kaum einer kopierte. Ebenfalls überarbeitet wurden die von den meisten Medien
ungeliebten Rückleuchten mit ihrem oberen Segment aus Milchglas - eine an sich unserer Meinung nach gelungene Lösung,
die zum Trend hätte werden können. Was man sich unter dem künftigen "3-D-Block-Design" an diesen Leuchten vorzustellen
hat, mögen die Rüsselsheimer unterdessen noch nicht zeigen.
Die Seitenansicht bleibt unverändert. Den Innenraum prägen zusätzliche Chromringe um die Klima- und Radioregler sowie
neue Dekorleisten in Instrumententafel und Türen. Die Version "Cosmo" trägt wie neuerdings auch der Corsa in der
Mittelkonsole und auf Dekorblenden im Lenkrad Klavierlack-Applikationen. Das Audiosystem "CD 30" erhält einen
Stereo-Eingang für externe Audiogeräte; eine echte iPod-Steuerung indessen kann Opel nicht anbieten.
Wichtiger als Design-Details sind die neuen Motoren im Astra. Unter dem Motto "kompakter, stärker und sparsamer" folgt
Opel hier dem zunehmenden Trend zu Downsizing, also zu kleineren Hubräumen. Insgesamt elf Aggregate zwischen 90 und 240
PS stehen künftig zur Verfügung, wobei die Basismotoren (1,4-Liter-Benziner und 1,3-Liter-Diesel mit jeweils 90 PS), der
105 PS starke 1,6er-Otto, der Top-Diesel (1,9 CDTI Mit 150 PS) sowie der Zweiliter-Turbo mit 200 PS und dessen 240 PS
starke, dem Astra OPC vorbehaltene Variante unverändert bleiben.
Neu bei den Benzinern sind konkret eine 115-PS-Version des 1,6-Liter-Motors, der in Verbindung mit der Fünfgang-Easytronic
einen Verbrauch von 6,3 Litern im Mittel aufweist. Deutlicher ist das Sparpotential bei der ebenfalls neuen und nur 1,6
Liter großen Version, die dank Turboaufladung 180 PS erreicht: 7,7 Liter Durchschnittsverbrauch mit dem serienmäßigen
manuellen Sechsganggetriebe sind immerhin 13 Prozent weniger als beim bisherigen 2,0 Turbo mit 170 PS.
Bei den Dieseln laufen die beiden schwächeren Versionen der bekannten 1,9 Liter-Maschinen (100 und 120 PS) sukzessive
aus. Als Ersatz dienen 1,7-Liter-Motoren mit 110 und 125 PS, die einerseits weniger Abgas produzieren und andererseits
ebenfalls sparsamer agieren sollen - genaue Daten liegen noch nicht vor. Die maximalen Drehmomente bleiben mit 260 bzw.
280 Nm identisch, liegen aber künftig nicht auf einem Plateau ab 1.700 bzw. 2.000 Touren an, sondern jeweils bei 2.300
Umdrehungen. Der bisherige 1,7er-Diesel mit 100 PS war bereits sang- und klanglos gestrichen worden.
Erstmals in natura zu sehen ist der überarbeitete Astra auf der Bologna Motorshow ab dem 7. Dezember 2006; bestellt
werden kann bereits ab kommender Woche (20. November). Markteinführung in Deutschland wird im Februar 2007 sein.