Einen Neuwagen online im Internet zu kaufen, mag verheißungsvoll erscheinen. Zu den möglichen, bekannten Problemen
wie Garantieregelungen, Bezahl-Sicherheit und dergleichen kommen aktuell zusätzlich Verschleierungstaktiken bei den
Listenpreisen.
Der Bundesverband freier Kfz-Händler (BVfK) bemängelt in einer aktuellen Verlautbarung, es würden etwa
Bereitstellungskosten, eine deutsche Bedienungsanleitung oder die Fahrzeugreinigung zusätzlich berechnet.
Durch diese an sich selbstverständlichen Punkte sei der tatsächliche Kaufpreis bisweilen um bis zu zehn Prozent
höher als der beworbene. Die Spitzenreiter dieser "Internetverseuchung" seien oft "Quereinsteiger und
Home-Office-Glücksritter", will der Verband festgestellt haben, deren Lieferfähigkeit in Zweifel zu ziehen sei.
Die Masche habe nun auch bei einigen Etablierten zu einem fragwürdigen Preiskampf geführt.
Die bessere Platzierung auf Preisvergleichslisten werde mit einem nur vermeintlich günstigeren Angebot erschlichen.
Nicht selten finde man unter den ersten 20 Anbietern dann aber ausschließlich solche, bei denen nicht der tatsächliche
Endpreis, sondern ein um wesentliche, obligatorische Bestandteile "gestrippter" Wert erscheine. Der Verband zitiert
einen namentlich genannten "Umsteiger", der seit der Bewerbung von Inklusivpreisen einen Nachfragerückgang von 70
Prozent beklagt.
Der BVfK hat nun sein Regelwerk für die Mitglieder entsprechend ergänzt und will gegen Verstöße auch juristisch
vorgehen.