250-Kilo-Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg tötet Bauarbeiter
Offenbar sind über Jahre Millionen von Fahrzeugen über eine Fliegerbombe im Fundament der Autobahn 3 bei Aschaffenburg
(Bayern) gefahren. 60 Jahre nach Kriegsende explodierte der Blindgänger heute – und tötete den Fahrer einer Fräsmaschine.
Die Explosion ereignete sich nach Angaben des Polizeipräsidiums Unterfranken gegen 10:50 Uhr, als an einer abgesperrten
Baustelle zur Erweiterung der Autobahn auf sechs Fahrstreifen Fräsarbeiten durchgeführt wurden. Im Einsatz war dafür
eine 25 Tonnen schwere Maschine, die die Fahrbahn etwa 30 Zentimeter tief auffräste.
Durch die Wucht der Detonation wurde das Gerät in die Luft katapultiert und in zwei Teile zerrissen. Der 46-jährige
Fahrer aus Dresden war auf der Stelle tot. Vier weitere Bauarbeiter und eine Autofahrerin erlitten einen Schock.
Zehn Fahrzeuge, darunter auch Lkw, wurden beschädigt. Teile der Fräsmaschine wurden bis in den angrenzenden Stadtteil
Strietwald geschleudert und beschädigten dort Häuser. Zur Schadenshöhe gibt es noch keine Erkenntnisse.
Zunächst stand nicht fest, welcher Sprengkörper explodiert war. Per Hubschrauber eingeflogene Spezialisten des
Sprengkommandos Feucht bei Nürnberg und ein Sachverständiger des Bayerischen Landeskriminalamtes stellten später
fest, dass es sich um eine alliierte Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg handelte. Die aufgefundenen Fragmente
der Bombe und das Ausmaß des Bombentrichters - acht Meter Durchmesser und 2,5 Meter Tiefe - ließen diese Feststellung
zu, hieß es. 250 Kilogramm Sprengstoff sei enthalten gewesen.
Die wichtige Ost-West-Autobahn (Frankfurt/Main - Würzburg - Nürnberg) war in beiden Richtungen bis kurz nach 15.30 Uhr
gesperrt; umfangreiche, weitläufige Behinderungen mit Staus bis zu 20 Kilometern Länge waren die Folge.