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Mittwoch, 17. April 2024
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Ausblick auf den Twingo II / Neuer Downsizing-Benziner mit 99 PS

Renault Twingo Concept: Studie für die mp3-Generation

Siehe Bildunterschrift
Bild anklicken für Großansicht Renault Twingo
Concept
Renault Nissan
Der Renault Twingo ist, wie seine Konkurrenten Ford Ka und Fiat Seicento, in die Jahre gekommen. Einen Ausblick auf die für 2007 erwartete zweite Generation des Kleinstwagens vermittelt eine aktuelle Studie, die allerdings zuvorderst auf Show getrimmt ist.
Kleinstwagen ist dabei zunehmend eine Frage der Segmentierung, nicht der tatsächlichen Ausmaße: Das Konzeptauto benötigt eine Stellfläche von 3,60 Meter mal 1,73 Meter auf dem Messestand des Pariser Autosalons, das sind etwa 17 bzw. 10 Zentimeter mehr als bisher - oder 0,64 Quadratmeter.

Während die Größenverhältnisse und das allgemeine Package, also etwa die Proportionen, als weitgehend seriennah angesehen werden dürfen, vernebelt Renault im übrigen bewusst den Blick auf den Twingo II - allerhand Design-Experimente am Exterieur stehen dafür ebenso wie der puristisch wirkende und dank Glasdach helle Innenraum für die mp3-Generation.

So mutet das Auto von innen fast mehr wie ein iPod mit Rädern denn wie ein Auto an. Unter dem Stichwort "Mobile Music" hat der "Créateur d'Automobiles" nicht nur an eine eine USB-Buchse und Anschlüsse für gleich zwei iPods und ein Nokia-Smartphone gedacht, sondern auch an ein in die Instrumententafel integriertes Mischpult. So, erklärt Renault, sei jeden Abend Party-Time angesagt - als ob die tatsächliche Zielgruppe, zuvorderst junge Frauen, nichts anderes im Kopf hätten, zumal in Verbindung mit einem Auto.

Mittig in der Instrumententafel ist ein Analogtachometer untergebracht; darunter befindet sich ein 15-Zoll-Monitor, der sich aus Sicherheitsgründen nur bei stehendem Motor ausfahren lässt, und der an einen PC mit Internet-Anschluss gekoppelt ist. Eine Webcam gehören ebenfalls zum Paket. Jeder der vier Schalensitze mit integrierten Kopfstützen verfügt über eine Klinkensteckerbuchse, damit jeder Passagier seine Lieblingsmusik hören kann. Auf dem kleinen Lenkrad befinden sich sämtliche Bedienelemente für die Steuerung der mobilen Musik-Player und ein Mikrofon, das laut Renault "E-Konferenzen via Bluetooth" dienen soll.

Praxisnäher ist der Antrieb: Unter der Haube der Studie sitzt bereits ein neues Benzin-Triebwerk, das ab kommendem Frühjahr neben dem neuen Twingo sukzessive auch diverse andere Kleinwagen der Renault-Nissan-Allianz antreiben wird, etwa Clio und Modus. Es handelt sich um einen 1,2-Liter-Motor, der dank Turboaufladung die übliche Leistung und den Kraftstoffverbrauch eines 1,4-Liters und das Drehmoment eines 1,6-Liters erreichen soll. Renault geht hier, wenn auch technisch weniger aufwändig, einen ganz ähnlichen Weg wie Volkswagen mit den TSI- alias Twincharger-Motoren - "Downsizing" im Hubraum stört die wenigsten Kunden und bietet Vorteile bei Spritverbrauch und Emissionen.

De facto leistet der Motor 99 PS und ein Drehmoment von 145 Newtonmetern, der Verbrauch mit manuellem Fünfganggetriebe soll bei 5,9 Litern im Mittel und der CO2-Ausstoß unter 140 mg/km liegen, jeweils bezogen auf Twingo II und Clio. Zum Vergleich: Ein Clio 1,6 mit 88 oder 112 PS schafft 140 Nm, verbraucht 6,7 Liter und emittiert 160 mg/km.

Wer den Motor per Tastendruck zum Leben erweckt, erlebt nebenbei eine kleine Lichtershow. Dann nämlich strahlt der Innenraum in gelb - dort wo in der Konfiguration "Multimedia Mobil" zuvor noch ein technisch anmutendes Blau schimmerte. Beim nächsten Stopp dann können aus einer Vorrichtung im Kofferraum gekühlte "Energydrinks" entnommen und dem "DJ" angeboten werden, der sich in der Phantasie der Renault-Mannen dann einfach ans Mischpult setzt und für guten Sound sorgt, der bei geöffnetem Gepäckraum aus den in der Heckklappe platzierten Boxen dringt.

Wir unterdessen warten den echten Twingo II ab, der nicht so individuell, aber auch nicht so sinnlos-verrückt sein wird. Vielleicht denkt Renault ja wenigstens an einen singulären iPod-Anschluss und das Glasdach. 2007 soll es los gehen.
text  Hanno S. Ritter
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