Es ist eine ungewöhnliche Kooperation, aber nicht die erste ihrer Art: Das Bekleidungshaus C&A verkauft künftig
über seine rund 380 Filialen auch Kfz-Versicherungen. Die Policen stammen von der DA Direkt, eigenen
Angaben zufolge
größter Direktversicherer in Deutschland.
Der Versicherungsabschluss erfolgt entweder über die C&A-Website oder telefonisch. In neun ausgesuchten Filialen
(Hamburg, Essen, Dortmund, Oberhausen-Centro, Karlsruhe, Nürnberg, Dresden, Frankfurt/Main und Bochum-Harpen) kann
der Vertrag auch direkt vor Ort abgeschlossen werden.
Dabei könnten Kunden bis zu 30 Prozent gegenüber ihrer bisherigen Versicherung einsparen, erklärt die DA Direkt,
was aber angesichts der großen Beitragsunterschiede in der Branche als weitgehend belanglose Aussage gelten muss.
In einem nicht repräsentativen Test der Autokiste-Redaktion mit zwei verschiedenen Fahrzeugmodellen lag der C&A-Preis
jeweils etwa neun Prozent unter dem regulären DA-Tarif, aber oberhalb des regulären HUK24-Angebots ("Classic").
Schnellentschlossene, die bis zum 3. Oktober 2006 zur "C&A Autoversicherung" wechseln, erhalten zusätzlich einen
Warengutschein des Bekleidungshauses im Wert von 20 Euro.
Für die DA Direkt sei der neue Vertriebsweg ein wichtiger Schritt, hieß es. "Wir möchten unsere Kunden dort abholen,
wo sie Qualität und günstige Preise erwarten", sagt deren Vorstand Norbert Wulff. C&A stehe für diese Werte und sei
daher ein idealer Kooperationspartner. C&A-Sprecher Thorsten Rolfes erläutert, die Kunden "erlebten" die bewährte
C&A-Strategie, nämlich "beste Leistung für ihr Geld" nun auch im Versicherungsgeschäft. Rolfes: "Das bedeutet schnell
- einfach - günstig."
Die C&A-Hotline ist unter einer 01805-Rufnummer zu erreichen - was Anrufer mindestens 0,12 Euro pro Minute kostet
und daher eher nicht als kundenfreundlich gelten darf. Direkte DA-Direkt-Kunden zahlen über eine 01802-Nummer nur
die Hälfte.
Als Vorreiter deratiger Kooperationen im deutschen Handel gilt Tchibo. Auch Karstadt-Quelle bietet seit längerem
Versicherungen an. Medienberichten zufolge erwägt nun auch die Rewe-Gruppe diesen Schritt.