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10 Millionen Autos in |
Škoda |
101 Jahren: Škoda-Produktionsjubiläum |
Škoda, das weiß nicht jeder, gehört zu den ältesten noch produzierenden Autoherstellern der Welt. Im 101. Jahr der
wechselvollen Firmengeschichte können die Tschechen jetzt das 10-millionste Auto feiern. Fast die Hälfte davon stammt
aus den letzten 15 Jahren.
Bei dem Jubiläumsmodell handelt sich um einen silberfarbenen Octavia Kombi, der am vergangenen Donnerstag aus der
Werkshalle in Mladá Boleslav gerollt ist. Hier war auch das erste Automobil, die L&K Voiturette, im Jahr 1905 gebaut
worden.
Niederlagen oder dunkle Jahre politischer Kälte und anschließender Planwirtschaft konnten weder die Gründerväter des
Unternehmens, Václav Laurin und Václav Klement, noch deren zahlreiche Nachfolger bremsen. Vor allem aber das Joint
Venture mit dem Volkswagen-Konzern im Jahr 1991 stellte einen bedeutenden Meilenstein für Škoda dar.
Von ursprünglich einem Modell mit einer jährlichen Produktion von 170.000 Fahrzeugen und dem Export in 30 Länder,
überwiegend nach Mittel- und Osteuropa, ist die Produktion inzwischen auf mehr als das Dreifache gestiegen. Aktuell
werden vier Baureihen (Fabia, Octavia, Superb und der neue Roomster) gefertigt, eine fünfte wird voraussichtlich
2009 folgen (Autokiste berichtete). Neben den drei bestehenden Werken in Tschechien und den ausländischen
Produktionsstätten in Bosnien-Herzegowina, in der Ukraine, Indien und Kasachstan wird aktuell die Produktion in
Russland und China vorbereitet.
Die Automobilproduktion der ursprünglich mit Fahrrädern, später auch mit Motorrädern befassten Marke L&K startete 1905;
zu den ersten Modellen gehörte der Typ F mit einem Achtzylinder-Motor ab 1907. Unter doppelter "Flagge" - L&K und Škoda -
fuhr der Typ 110, der nach der Fusion der Firma Laurin und Klement mit der Pilsener Maschinenbaufirma Škoda, von 1925
bis 1929 in einer Stückzahl von erstmals über 1.000 Exemplaren produziert wurde. Zu den beliebtesten Fahrzeugen der
Folgejahre zählen neben dem Popular (1934 bis 1946), der statt eines Leiterrahmens nun ein Zentralrohr-Chassis besaß,
auch der Superb (1934 bis 1949), dessen Name mit dem aktuellen Mittelklasse-Modell wieder auflebte.
In den 1950er-Jahren baute Škoda das Modell 1200 erstmals mit Ganzmetallkarosserie. Der Škoda 1000 MB (1964-1996)
schließlich war mit einer selbsttragenden Karosserie ausgestattet und machte außerdem durch seinen innovativen Motor
aus Aluminium, der im Heck des Wagens eingebaut war, auf sich aufmerksam. 443.141 Fahrzeuge dieser Modellreihe wurden
insgesamt produziert. In den Jahren 1959 bis 1971 wurde der Škoda Octavia gebaut, von 1959 bis 1964 der Felicia,
beides ebenfalls Vorgänger ihrer späteren Namensvetter.
Zu den historisch meistverkauften Modellen zählen der Škoda 105 bis 120 (einschließlich der Versionen Rapid, Garde und
130), der in den Jahren 1976 bis 1990 in einer Gesamtstückzahl von gut zwei Millionen Fahrzeugen produziert wurde,
sowie der Favorit (1987 bis 1995), für den sich insgesamt knapp 1,08 Millionen Kunden entschieden. Das Favorit besaß
wieder einen Frontmotor und zum ersten Mal auch Frontantrieb; es war gleichzeitig das letzte Modell, das vor dem
Einstieg des Volkswagen-Konzerns entwickelt wurde.
Danach folgte der Felicia mit rund 1.400.000 produzierten Fahrzeugen (1994 bis 2001) und die aktuellen Modelle Fabia,
Octavia und Superb, die insgesamt für mehr als drei Millionen produzierte Fahrzeuge stehen. Damit sind fast die Hälfte
aller je gebauten Skodas in den letzten 15 Jahren ausgeliefert worden. Im ersten Halbjahr 2006 verbuchte der Autobauer
in Deutschland einen Marktanteil von 3,4 Prozent - mehr etwa als Peugeot (3,3), Fiat (2,5), Mazda (2,3) oder Citroën
(2,4 Prozent); die weitere VW-Tochter Seat schaffte 1,8 Prozent.