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Donnerstag, 28. März 2024
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Nach Kartellamts-Freigabe wohl bald Sperrminorität bei VW

Porsche will VW-Beteiligung aufstocken

Siehe Bildunterschrift
Vermutlich wird Porsche/VW|ak
Porsche bald ein Veto-Recht bei VW haben
Porsche will weitere 3,9 Prozent der VW-Aktien kaufen. Eine entsprechende Anfrage an das Bundeskartellamt wurde jetzt gestellt. Bei einer Genehmigung würde Porsche eine Sperrminorität bei Volkswagen erreichen – als David bei Goliath.
Man rechne mit einer zügigen Freigabe durch die Behörde, erklärte der Sportwagenbauer am Freitag in Stuttgart.

Sobald diese vorliegt, könnte Porsche die beabsichtigte Anteilserhöhung durchführen. Eine Entscheidung darüber, wann diese letztendlich tatsächlich erfolgen soll, sei bislang allerdings noch nicht getroffen worden, hieß es. Durch den Erwerb würde der Sportwagenhersteller seinen Anteil an VW von derzeit 21,2 auf 25,1 Prozent der Stimmrechte erhöhen und damit eine aktienrechtliche Sperrminorität erreichen.

Dies dürfte letztlich auch im Interesse von Volkswagen liegen: Wenn das sogenannte VW-Gesetz vom Europäischen Gerichtshof gekippt werden sollte, könnte Porsche die zuweilen als Schreckensszenario beschriebene feindliche Übernahme von Volkswagen, etwa durch Hedge Fonds, leichter abwehren. Bereits nach dem ersten Engagement hatte Porsche-Chef Wiedeking angedeutet, möglicherweise anderen Großinteressenten einen Strich durch die Rechnung gemacht zu haben.

Porsche hatte die Beteiligungserhöhung bereits im Herbst 2005 in Aussicht gestellt. Um keinen Kursrisiken ausgesetzt zu sein, hat das Unternehmen Kurssicherungsgeschäfte abgeschlossen, die den Erwerb der Stammaktien zu einem gesicherten Kurs ermöglichen. Bereits jetzt ist Porsche größter Einzelaktionär der Volkswagen AG. Inklusive der geplanten Aufstockung werden die Zuffenhausener am Ende des Prozesses geschätzte 3,5 Milliarden Euro investiert haben - aus eigener Kraft.
text  Hanno S. Ritter
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