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Freitag, 29. März 2024
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Standort Heilbronn wird aufgegeben / Keine Stellenstreichungen

Fiat: Neue Deutschlandzentrale in Frankfurt/Main

Siehe Bildunterschrift
Mit Showroom: Neue Fiat- Fiat
Zentrale in Frankfurt/Main (Montage)
In Frankfurt am Main wird es künftig gleich zwei neue Unternehmenszentralen ausländischer Autobauer geben. Neben KIA baut auch Fiat in der hessischen Metropole neu. Der bisherige zweite Standort und offizielle Unternehmenssitz in Heilbronn wird aufgegeben.
Der Baubeginn für die neue Unternehmenszentrale ist auf Juni 2006, der Bezug auf Anfang Dezember 2007 terminiert. Als Standort hat sich das Unternehmen die als "Automeile" bekannte Hanauer Landstraße im Osten der Stadt ausgesucht, konkret die dortigen Hausnummern 174 bis 176.

Das von LHI Real Estatement, München entwickelte Objekt umfasst insgesamt rund 8.000 Quadratmeter überbaute Fläche und stellt ein Investitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro dar. Neben Büros sowie Ausbildungs- und Trainingsstätten für Mitarbeiter wird in der neuen Zentrale auch ein Showroom die Präsenz der Marken Fiat, Alfa Romeo und Lancia verstärken.

Mit der Konzentration der Standorte in Frankfurt trage die Fiat Automobil AG der positiven Geschäftsentwicklung des Unternehmens Rechnung, hieß es bei der Vorstellung der Pläne, wobei Fiat diese Entwicklung erst seit wenigen Monaten für sich beanspruchen kann. Mit Inbetriebnahme der neuen Unternehmenszentrale in Frankfurt als einem der dynamischsten Wirtschaftszentren Deutschlands schaffe man die organisatorische Voraussetzung, diesen "massiven Wachstumskurs" auch in Zukunft fortzusetzen, sagte Vorstandschef Werner H. Frey. Außerdem, so Frey, würden durch die Zentralisierung aller Aktivitäten die Geschäftsabläufe deutlich schneller und effektiver. Man könne Synergieeffekte nutzen und die rund 1.100 Vertragspartner besser betreuen.

Gleichzeitig mit dem Umzug wird der Sitz der Gesellschaft von Heilbronn nach Frankfurt verlegt. Die dortigen Mitarbeiter, derzeit 101 an der Zahl, davon 40 im Außendienst, behalten ihre Stellen. "Auf die Erfahrung und das Know-how jedes Einzelnen bauen wir auch in Zukunft", so Frey. Vor dem Hintergrund des jahrzehntelangen Engagements in Heilbronn sei man sich der besonderen sozialen Verantwortung für die Mitarbeiter bewusst. In Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat soll den Betroffenen auch Unterstützung beim Umzug angeboten werden. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 250 Mitarbeiter.

Nicht betroffen von der Zusammenlegung sind weitere Unternehmen der Gruppe (Fiat Bank GmbH, CNH Deutschland GmbH, CNH Financial Services GmbH, Comau Engineering, RGZ Magneti Marelli Aftermarket GmbH), die mit derzeit rund 550 Mitarbeitern in Heilbronn vertreten sind.

Dennoch geht mit der Entscheidung letztlich die heute vielfach unbekannte Autogeschichte Heilbronns zu Ende. Zwischen 1929 und 1973 wurden in der Neckarstadt gut 400.000 Fahrzeuge der Marken NSU und alsbald Fiat gefertigt, voran der legendäre Fiat 600 in den 1950er-Jahren. 1999 wurde die Zentrale nach Frankfurt verlegt.

KIA baut in Frankfurt/Main derzeit in unmittelbarer Nähe des Messegeländes eine neue Europa- und Deutschlandzentrale mit Designzentrum (Autokiste berichtete). Ebenfalls im Großraum Frankfurt sind die Zentralen von Honda, Ferrari & Maserati, Jaguar & Land Rover, Mitsubishi, Opel & Saab, Seat, Škoda, Subaru und Suzuki beheimatet.
text  Hanno S. Ritter
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