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Dienstag, 23. April 2024
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16 Mio. Euro Investitionen in Arjeplog

BMW eröffnet eigenen Teststützpunkt in Nordschweden

Siehe Bildunterschrift
Eigenes Testzentrum: BMW
BMW-Stützpunkt im schwedischen Arjeplog
Die Region um das nordschwedische Arjeplog dient nahezu der gesamten Automobilbranche als Erprobungsort für neue Fahrzeuge. BMW hat nun als nach eigenen Angaben erster Hersteller einen eigenen Stützpunkt eröffnet.
Das etwa 55 Kilometer vom Polarkreis entfernt gelegene Testzentrum soll den Ingenieuren von BMW, Mini und Rolls-Royce noch bessere Bedingungen für die Erprobung neuer Modelle und Komponenten bieten, weil nun alle Aktivitäten auf einen Standort konzentriert werden können.

Es wurde in rund zehn Monaten mit einem Investitionsvolumen von 16 Millionen Euro errichtet, wobei sich der schwedische Staat mit etwa 15 Prozent an den Kosten beteiligt hat. Elf dauerhafte Arbeitsplätze sind mit dem Projekt verbunden, elf davon gingen an Einheimische.

Das Zentrum verfügt über Büros und Konferenzräume, zwei Werkstätten mit 50 Fahrzeug-Arbeitsplätzen sowie eine beheizte Garage für 25 und eine unbeheizte Halle für 60 Fahrzeuge. Dazu kommen 164 Stellplätze im Freien, von denen 80 mit einem Motorwärmer-Anschluss ausgestattet sind. Für den Fall, dass es in Arjeplog einmal nicht kalt genug sein sollte, ist ebenfalls vorgesorgt: Acht Klimakammern wurden installiert. Dort können die Fahrzeuge auf bis zu minus 30 Grad abgekühlt werden.

Zum 28 Hektar großen Erprobungsgelände gehört auch ein Testparcours mit einer 740 Meter langen Rundstrecke, einer 660 Meter langen Fahrdynamikfläche, beheiz- und kühlbaren Asphaltflächen, einem Steigungshügel mit Neigungsgraden zwischen 10 und 25 Prozent sowie einer Schachbrettmusterstrecke für Fahr- und Bremsversuche auf wechselndem Untergrund. Allein für das Temperieren der Teststrecken wurden 3,2 Kilometer Heiz- sowie 1,8 Kilometer Kühlleitung verlegt. Gleich nebenan können die Testfahrer ihre Runden auf den präparierten Eis-Pisten des zugefrorenen Kakel-Sees drehen.

Die Region ist in der Branche nicht nur wegen dieser zugefrorenen Seen und der Abgelegenheit beliebt, sondern vor allem auch wegen der weitgehend konstant tiefen Temperaturen im Winter, die reproduzierbare Testbedingungen ermöglichen. Zwischen November und April sind permanent mindestens 100 Mitarbeiter der BMW Group in Arjeplog im Einsatz, in der "Hauptsaison" zwischen Januar und März bis zu 200. BMW ist seit über 30 Jahren in der Region mit Testautos unterwegs.
text  Hanno S. Ritter
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