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Premiere in Genf: Audi allroad quattro |
Audi |
Aus der Detroiter Messe-Studie des Audi allroad von Januar 2005 ist die Serienversion entstanden, und natürlich
feiert auch sie Premiere auf einer Messe, nämlich dieser Tage auf dem Genfer Autosalon. Vorstellung des etwas
anderen A6 Avant.
Das Auto, das in dieser Form keine Mitbewerber fürchten muss, basiert auf dem aktuellen A6 Avant und ist damit
gegenüber der ersten Generation, die im Jahr 2000 zu den Händlern kam, in der Länge um 12,4, in der Breite um
zehn und im Radstand um gut siebeneinhalb Zentimeter gewachsen. Während Länge und Breite dem normalen A6 Avant
entsprechen, misst die Höhe um bis zu 6,4 Zentimeter mehr, was zuvorderst auf das Konto der serienmäßigen,
höhenverstellbaren Luftfederung geht.
Äußerlich gibt sich der "allroad quattro", der im Gegensatz zu biher nicht mehr auf den Namenszusatz A6 verzichten
muss, an einem Edelstahl-Unterfahrschutz vorne zu erkennen, dessentwegen auch der Grill leicht modifiziert wurde.
Das Nummernschild ist in der Folge nicht so gut integriert wie sonst beim A6 - oder, je nach Sichtweise, scheint es
frei zu schweben, wie Audi erkannt haben will.
Weitere Designmerkmale sind die verchromten Leisten auf den vertikalen Streben des Grills, die neu gestalteten
Stoßfänger - serienmäßig in Kontrastfarbe, optional in Wagenfarbe matt lackiert - und die vergrößerten Außenspiegel
sowie eine Beplankung der Schweller, verbreiterte Radhäuser mit 17- und im Falle der V8-Motorsierung 18 Zoll-Rädern.
Am Heck untermauern ebenfalls ein Unterfahrschutz aus Edelstahl, vergrößerte Auspuff-Endrohre und eine Zierleiste in
"Aluminiumoptik" im Bereich des Stoßfängers den besonderen Status des Modells. Eine Alu-Dachreling mit vier
mittigen Aufsatzpunkten, Türaufsatzleisten (optional aus Aluminium) und drei neue Außenlackfarben gehören ebenfalls
zu den Besonderheiten, während es die LED-Rückfahrleuchten auch beim Allroad nur dann gibt, wenn Bi-Xenon-Scheinwerfer
geordert werden.
Im Interieur fällt das Auge auf die üblichen Zutaten von der Serie abgesetzter Modelle, sprich auf besondere
Einstiegsleisten mit Schriftzug und diverse Applikationen, hier in Aluminium oder optional vier anderen Ausführungen.
Zwei neue Farben stehen auch für den Innenraum zur Verfügung, die Sitze sind mit einer Stoff-/Kunstleder-Kombination
bezogen. Sportsitze und echtes Leder kosten außer im Topmodell extra.
Als Antrieb stehen vier direkteinspritzende Motoren zur Wahl, zwei Benziner und zwei Diesel. Bei letzteren handelt es
sich um die bekannten TDI-Maschinen mit 2,7 und 3,0 Litern Hubraum, die 180 bzw. 233 PS leisten und ein maximales
Drehmoment von 380 respektive 450 Newtonmeter entwickeln. Die Verbrauchsangaben lauten 8,7 bzw. 8,4 Liter, die zur
Höchstgeschwindigkeit 215 bzw. 231 km/h. Die Kraftübertragung übernimmt jeweils eine sechsstufige Automatik oder
im Falle der größeren Maschine auch ein manuelles Getriebe.
Der kleinere Benziner ist der 3,2 Liter-Sechszylinder-FSI mit 255 PS und 330 Nm, der das Auto auf bis zu 242 km/h
beschleunigt und mit manuellem Getriebe 11,2 (Automatik: 11,0) Liter im Mittel konsumiert. Als Topmotor hält nun
der 4,2 Liter-Achtyzlinder-FSI Einzug in die A6-Baureihe, der 350 PS und 440 Nm im Datenblatt stehen hat - und
dabei nicht mehr verbraucht als der Sechszylinder.
In punkto Fahrwerk gibt es gegenüber dem alten Modell von einer breiten Spur vor allem an der Vorderachse, einer
optimierten Gewichtsverteilung sowie der Luftfederung zu berichten. Mit ihr lässt sich die Trimmlage der Karosserie
um bis zu 61 Millimeter verändern, sowohl automatisch in Abhängigkeit vom Tempo als auch manuell am Bedienterminal
MMI. Dazu passt die Steuereinheit selbsttätig die Regelcharakteristik der adaptiven Stoßdämpfer an, wobei sie die
Untergrunds und Fahrweise berücksichtigt. Außerdem erhält das ESP einen Offroad-Modus, in dem es später regelt.
Die sonstigen Techniken, die Audi der Studie verpasst hatte, sind dagegen nicht zu haben, ebenso wie der seinerzeitige
V8-Diesel.
Details zu Ausstattung, Markteinführungs-Termin und den Preisen liegen noch nicht vor. Letztere werden natürlich das
normale A6 Avant-Niveau merklich übertreffen, doch dürfte das die anvisierte Kundschaft nicht allzu sehr stören.
Schließlich ist der "allroad", von dem Audi behauptet, er setze dort seinen Weg fort, wo man mit dem normalen Avant
nicht mehr weiterfahren wolle, weniger ein Auto für Forstbedienstete als für jene, die sich mit einem Schuss
Individualität von der breiten Masse absetzen möchten.