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Dienstag, 16. April 2024
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LED-Tagfahrlicht in der Frontschürze als Erkennungszeichen

Audi S6: V10-Limousine kommt im Frühjahr

Siehe Bildunterschrift
Bild anklicken für Großansicht 420 PS-V10:
Audi S6
Audi
Nach dem S8 bereichert Audi jetzt auch die A6-Baureihe um ein besonders potentes Topmodell. Unter der Haube des S6 arbeitet der gleiche Zehnzylinder-Motor, der in seinen Grundzügen von der Audi-Tochter Lamborghini stammt.
Während die Maschine im S8 bei 7.000 Umdrehungen 450 PS anliegen, sind es im A6 - wohl vor allem aus Marketing-Gründen - nur 420 PS bei 6.800 Touren. In punkto Drehmoment ist der S6 dagegen sogar besser als der große Bruder: Zwar sind es hier wie dort maximal 540 Newtonmeter, doch liegen diese im A6 bereits ab 3.000 statt 3.500 U/min an.

Das Hightech-Triebwerk mit seinen insgesamt 40 Ventilen, 5,2 Litern Hubraum und Direkteinspritzung, aber ohne jede Aufladung, beschleunigt den 1,9 (Avant: 1,97) Tonnen schweren S6 in 5,2 (5,3) Sekunden auf Tempo 100 - gerade einmal eine Zehntelsekunde langsamer als der S8. Die Höchstgeschwindigkeit ist hier wie dort natürlich auf 250 km/h begrenzt. Den Verbrauch beziffert Audi auf 13,4 Liter im Mittel.

Die Kraftübertragung - normalerweise 40 Prozent an die Vorder- und 60 Prozent an die Hinterachse - übernimmt eine adaptive, sechsstufige Automatik, die ebenso wie die Servolenkung sportlicher ausgelegt ist als in den normalen Modellen. Die Gangwechsel können auch über lenkradfeste Wippen erfolgen. Ein in zwei Stufen abschaltbares ESP soll besonders sportlich orientierten Fahrern zusätzlichen Spaß vermitteln.

Ebenfalls auf Sport getrimmt ist das Fahrwerk, das nochmals härter ist als das sonst optional bestellbare Sportfahrwerk. Den Kraftschluss zur Straße besorgen 265/35-Reifen im 19 Zoll-Format; unter den 5-Arm-Felgen sitzen 18 Zoll-Bremsen mit schwarzen Bremssätteln und an der Vorderachse mit S6-Schriftzug.

Womit wir beim Design wären: Audi legt Wert auf die Feststellung, der S6 gebe sich insoweit nicht aggressiv, sondern "souverän-athletisch", und in der Tat ist das Ergebnis einigermaßen zurückhaltend, wenn auch die Liste der Modifikationen lang ist: Vier elliptisch geformte Auspuffrohre seitlich des farblich abgesetzten Diffusors gehören natürlich dazu, ein Spoiler am Heck, V10-Schriftzüge auf den vorderen Kotflügeln, Außenspiegelgehäuse in "Alu-Optik", dickere Türaufsatzleisten und verbreiterte Kotflügel vorne.

Überhaupt gibt sich der S6 vor allem an der Front zu erkennen: Einerseits durch eine größere Schürze mit zusätzlichem Lufteinlass und Spoilerlippe sowie einem wegen doppelt ausgeführter und silberfarbener vertikaler Streben nochmals auffälligeren Kühlergrill. Andererseits aber durch einen technisch-gestalterischen Kniff, der typisch Audi ist und vielleicht als Beispiel dafür steht, warum die VW-Tochter soweit nach oben gekommen ist:

Während alle anderen Hersteller spezifisches Tagfahrlicht noch immer nicht anbieten, hat Audi hier bereits seit einiger Zeit Gutes für Sicherheit und Image getan. Im S6 nun sitzt das serienmäßige Tagfahrlicht nicht wie sonst innen im Hauptscheinwerfer, sondern in der Frontschürze, und zwar ausgeführt in je fünf kleinen, länglichen LEDs pro Seite. Das gibt dem Auto wegen der tiefen Position zusätzlich optische Dynamik und sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert. Die Nebelleuchten hat Audi stattdessen in die Hauptscheinwerfer mit grau gefärbter Blende integriert, die serienmäßig in Bi-Xenon-Technik leuchten, während Kurvenlicht extra kostet. Die Rücklichter entsprechen jenen der normalen Modelle.

Beim Einsteigen fällt das Auge auf spezifische Einstiegsleisten mit S6-Emblem, anschließend auf neue, elektrisch verstellbare Alcantara-/Leder-bezogene Sportsitze mit integrierten Kopfstützen vorne, ein dreispeichiges Multifunktionslenkrad mit farbig abgesetzter Doppelnaht, Carbon-Applikationen, dunkelgraue Ziffernblätter mit weißer Kursiv-Schrift und auf L-Shape-Kopfstützen im Fond.

Das serienmäßige "Fahrer-Informationssystem" wartet mit einer zusätzlichen digitalen Geschwindigkeitsanzeige auf. Ebenfalls Serie ist das Audi-MMI mit 7-Zoll-Monitor im Cockpit. Zur Begrüßung erscheint im Bildschirm eine S6-spezifische Anzeige. Das optionale Reifendruck-Kontrollsystem zeigt den Druck und die Temperatur jedes Reifens individuell an.

Zu den Händlern kommt der S6 als Limousine und Avant im Frühjahr 2006; Preise liegen noch nicht vor.
text  Hanno S. Ritter
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