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Mittwoch, 24. April 2024
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Vorreiter feiert 1 Million FAP-Systeme seit Anfang 2001

Peugeot: Jubiläum bei Rußfilter-Autos

Siehe Bildunterschrift
Weiße Weste: Peugeot
Peugeot 307 mit Rußfilter
Im Januar 2001 kam mit dem Peugeot 607 ein Auto auf Deutschlands Straßen, dessen Besonderheit von der Konkurrenz lange belächelt oder schlicht ignoriert wurde. Die Rede ist vom Rußfilter – was inzwischen weitgehend Standard ist, feiert bei Peugeot bereits das erste große Jubiläum.
Wie die Löwenmarke mitteilt, wurde dieser Tage das einmillionste Auto mit dem sogenannten FAP-System (Filtre à Particules) ausgeliefert. Zusammen mit der Schwestermarke Citroën sind es mittlerweile rund 1,29 Millionen Einheiten.

Noch immer setzt man bei Peugeot, außer beim neuen Sechszylinder-Diesel, auf ein Filtersystem, das nach anfänglich 80.000 und inzwischen 120.000 Kilometer ersetzt werden muss und ein zusätzliches Additiv erfordert. Wenn auch nahezu alle anderen Hersteller noch heute in jeder Verlautbarung besonders betonen, ihr System sei (demgegenüber) wartungs- und additivfrei, ist der Systemnachteil der Franzosen in der Praxis eher zu vernachlässigen: Der Filterwechsel wird den Kunden nicht berechnet, und das Additiv-Nachfüllen kostet unter 100 Euro - vor allem aber ist der Wirkungsgrad nicht schlechter.

0,001 Gramm Ruß pro Kilometer kommen nach Werksangaben noch aus dem Auspuff der FAP-Modelle - der aktuelle EU4-Grenzwert liegt demgegenüber bei 0,025 Gramm. Über eine Laufstrecke von 150.000 Kilometern ergibt sich so eine Verminderung der Ruß-Emissionen von 3,6 Kilogramm pro Auto - hochgerechnet auf eine Million Fahrzeuge von 3.600 Tonnen.

Wie so oft wurde die wegweisende Technik zunächst im Topmodell, dem 607 HDi, eingeführt. Heute besteht der "Club der Nichtraucher" (Peugeot-Werbung) aus fünf Baureihen, nämlich 206, 307, 407, 607 und 807. Im 107 gibt es bisher keinen Diesel, und im 1007 keinen Rußfilter - letzteres soll aber im neuen Jahr ein Ende haben.

Nach Frankreich mit 377.000 FAP-Modellen ist Deutschland mit insgesamt 123.000 Rußfilter-Peugeot der zweitstärkste Markt, gefolgt von Spanien (118.500), Italien (99.500) und Großbritannien (89.000). Innerhalb der Modellpalette ist das Volumenmodell 307 mit über 500.000 FAP-Auslieferungen führend, gefolgt von 407 und 607.

Auch wenn sich Rußfilter bei vielen Herstellern inzwischen durchgesetzt haben, gibt es noch immer kein Modellprogramm ohne entsprechende Lücke - auch nicht bei Peugeot. Mercedes-Benz ist hier dem Ziel besonders nahe: Abgesehen von der G-Klasse werden seit Sommer 2005 ausnahmslos alle Pkw-Diesel mit Filter ausgeliefert, künftig auch die neue Generation des Transporters Sprinter.
text  Hanno S. Ritter
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