Der Januar war ein Ausreißer, doch in allen anderen bisher ausgewerteten Monaten 2005 war die Zahl der Verkehrstoten
rückläufig. Nun liegen eine erste Hochrechnung für das Gesamtjahr und einige Detailauswertungen vor.
Nach den bisherigen Eckdaten von Januar bis Oktober 2005 schätzt das Statistische Bundesamt die Zahl der
Verkehrstoten für 2005 auf rund 5.400 Personen. Das wäre ein absoluter Tiefstand seit Einführung der Statistik
im Jahr 1953 und acht Prozent oder 444 Menschen weniger als noch 2004. Im Vorjahr hatte der Rückgang gegenüber
2003 allerdings noch 13 Prozent betragen.
5.400 Getötete würden nur noch einem Viertel der Todesopfer aus dem Jahr 1970 entsprechen, als die Zahl ihren
absoluten Höhepunkt erreichte. Noch eindrucksvoller wird die Tendenz, wenn man bedenkt, dass seit dem der
Fahrzeugbestand auf fast das Dreifache gestiegen ist.
Bei den Verletzten rechnen die Statistiker mit einem Rückgang um ein Prozent auf etwa 434.000 Menschen. Etwa in
gleichem Maße werden auch die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle (auf etwa 2,2 Millionen) und die der Unfälle
mit Personenschaden (auf ca. 337.000) zurückgehen.
Doch stellenweise hat auch die diesjährige Statistik ihre Schattenseiten, selbst in der Tendenz: Die Zahl der getöteten
Kinder wird nach fünf Jahren und dem starken Rückgang im Vorjahr erstmals wieder steigen. Bis August 2005 kamen bei
Straßenverkehrsunfällen 118 Kinder ums Leben, fast ein Fünftel mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dabei hat
sich insbesondere die Zahl der getöteten Kinder, die mit dem Fahrrad unterwegs waren, um 14 auf 30 fast verdoppelt.
Deutlich zurückgegangen ist dagegen die Zahl der getöteten 18 bis 21-Jährigen. Waren es in den ersten acht Monaten
letzten Jahres 442 junge Erwachsene, so ist die Zahl im gleichen Zeitraum dieses Jahres um ein Fünftel auf 353
gesunken. Bei den über 65-Jährigen ist die Zahl der tödlich Verletzten um 1,2% ebenfalls zurückgegangen, aber es
kamen mehr ältere Menschen mit dem Fahrrad (+ 21%) oder dem Motorrad (+ 14%) ums Leben. Dagegen wurden weniger Senioren
als Fußgänger oder Pkw-Insasse getötet.
Im Unterschied zum Vorjahr werden in diesem Jahr die Getötetenzahlen auf Bundes- oder Landesstraßen im Verhältnis
stärker abnehmen als auf Bundesautobahnen. Weniger Unfälle als 2004 werden durch überhöhte Geschwindigkeit oder
Nichtbeachten der Vorfahrt verursacht. Ebenso werden Unfälle unter Alkoholeinfluss auch 2004 weiter abnehmen.