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Freitag, 19. April 2024
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Erstmals Auszeichnung für Wissenschaftler zweier konkurrierender Unternehmen

Deutscher Zukunftspreis für Piezo-Entwickler

Siehe Bildunterschrift
Ausgezeichnet: Dt. Zukunftspreis/Pudenz
Meixner, Boecking, Egger
Die Entwickler von Piezo-Einspritzdüsen für moderne Diesel- und Benzinmotoren sind mit dem Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet worden. Erstmals ging die Ehrung gleichzeitig an zwei Unternehmen, die im Wettbewerb zueinander stehen.
Bundespräsident Horst Köhler überreichte den mit 250.000 Euro dotierten Preis am Freitag in Berlin in Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft an das Forscher- und Entwicklerteam mit seinem Sprecher Dipl.-Ing. Friedrich Boecking von Bosch sowie an Dr.-Ing. Klaus Egger und Prof. Dr. rer. nat. Hans Meixner, beide von Siemens VDO.

Ihr Projekt "Piezo-Injektoren: Neue Technik für saubere und sparsame Diesel- und Benzinmotoren" wählte die Jury als beste Arbeit aus der letzten Runde der vier nominierten Teams aus.

Die Piezotechnik eignet sich sowohl für die Diesel- als auch für die Benzin-Direkteinspritzung. Durch eine gezieltere Dosierung des Kraftstoffs beim Einspritzen in den Verbrennungsraum können Verbrauch und Emissionen deutlich gesenkt werden, gleichzeitig ergeben sich positive Effekte auch für das Verbrennungsgeräusch.

Bosch als einer der weltweit größten Hersteller von Einspritztechnik für Verbrennungsmotoren hatte 1997 mit der Einführung des Common-Rail-Systems für die Hochdruckeinspritzung in Pkw-Dieselmotoren einen Imagewandel ausgelöst. Bei Siemens VDO ging das System erstmals im Jahr 2000 in Serie; die Markteinführung bei Benzinmotoren ist für 2006 vorgesehen.

Seit Mitte der 1990er Jahre investierten Bosch und Siemens VDO eigenen Angaben zufolge mehr als fünf Milliarden Euro in die Entwicklung und Fertigung der Piezo-Technik. Insgesamt arbeiten bei beiden Unternehmen derzeit rund 9.400 Menschen auf dem Gebiet, davon 6.000 in Deutschland; weitere 8.000 Arbeitsplätze bestehen weltweit bei Zulieferern. 2004 produzierten beide Unternehmen mehr als drei Millionen solcher Injektoren. Für 2006 rechnen sie bereits mit der Produktion von 16 Millionen Einheiten.

Der Deutsche Zukunftspreis zeichnet seit 1997 einen Einzelnen oder ein Team für eine hervorragende technische, ingenieur- oder naturwissenschaftliche Innovation aus. Notwendige Kriterien sind dabei auch die Marktfähigkeit sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen.

Weitere Informationen zur ausgezeichneten Technik, den Förderern und Statuten des Preises, den weiteren Nominierten sowie früheren Preisträgern und Nominierten finden sich auf der Website des Zukunftspreises.
text  Hanno S. Ritter
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