Trotz – oder gerade wegen – aller politischen Turbulenzen und Steuererhöhungsdebatten haben sich die
Kfz-Zulassungen auch im Oktober insgesamt positiv entwickelt. Ein statistischer Effekt verstärkt die Tendenz zusätzlich.
Wie bereits im Vormonat berichtet, zählen seit dem 1. Oktober auch Fahrzeuge wie Wohnmobile und Krankenwagen
zur Gruppe der Pkw und nicht mehr zu den Sonder-Kfz - mit entsprechenden Auswirkungen auf die Zahlen und
Tendenzen dieser Fahrzeugklassen.
Ebenfalls bedingt durch diese Umstellung hatte das Kraftfahrt-Bundesamt den September nur bis einschließlich
des 30.09. erfasst, die Zulassungen und Besitzumschreibungen des letzten September-Tages wurden dem Oktober
zugerechnet. Um die Kontinuität kumulierter Auswertungen des laufenden Jahres sicherzustellen, wurden die
Berichtsmonate Januar bis September 2005 in das neue Format konvertiert und ab Oktober fortgeschrieben.
Dadurch ergeben sich vorübergehende Auswirkungen bezüglich der Vergleichbarkeit zum Vorjahr.
Zurück zum Oktober: 322.778 Kfz, darunter knapp 290.000 Pkw, wurden im ersten Herbst-Monat neu in den Verkehr
gebracht. Dies entspricht einem Minus von 0,1 Prozent bzw. einem Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem September.
Aussagekräftiger sind die Tendenzen im Vergleich zum Oktober 2004: Hier stehen plus 2,5 respektive plus 3,0 Prozent
unter dem Strich.
Auch im Vergleich der ersten zehn Monate ergibt sich jeweils ein Plus, das bei den Pkw sogar vier Prozent beträgt.
Der Anteil der Diesel-Pkw stieg erneut auf jetzt 44,1 Prozent (September: 41,2%); gasbetriebene Pkw steigen auf 0,3
Prozent Gesamtanteil. Auch die Nutzfahrzeuge konnten ihr Ergebnis gegenüber dem Vorjahresmonat und dem Rumpf-Jahr
2004 weiter ausbauen, sieht man einmal von den Sattelzugmaschinen ab, die im Monatsvergleich Federn lassen mussten.
Motorräder konnten wie bereits im September ebenfalls zulegen, werden aber das
Jahresergebnis von 2004 nicht mehr
erreichen können.
Von der positiven Gesamtentwicklung partizipiert der überwiegende Teil der Pkw-Hersteller. Auffallend hohe Zuwächse
wurden im vergangenen Monat bei MG Rover (+ 96,9 %) und Daihatsu (+ 92,2 %) beobachtet. Nissan und Lancia dagegen
führen die Verlierer-Liste an, gefolgt von Porsche, Smart, Volvo und BMW. Gegenüber Januar-Oktober 2004 heißen die
Gewinner vor allem Ssangyong, Kia, GM, Bentley, Daihatsu und Mitsubishi, während Rover, Jaguar, Alfa, Lancia und
Chrysler mit deutlich roten Zahlen leben müssen. Europas größter Autobauer verzeichnet ein Plus von 3,8 Prozent,
Mercedes-Benz konnte das Minus auf 1,7 Prozent reduzieren.
Zuletzt ein Blick auf den Gebrauchtwagenmarkt: 605.351 Kfz wechselten im Oktober den
Besitzer, darunter knapp 553.000
Pkw, entsprechend einem Plus von 1,6 bzw. 4,0 Prozent gegenüber September und 3,4 bzw. 4,4 Prozent gegenüber dem
Vorjahresmonat, womit nach dem schwachen Jahresstart jetzt insgesamt fast zum Vorjahresergebnis (Januar-Oktober)
aufgeschlossen werden konnte. Besonders gefragt waren Motorräder und Pkw, während die Nutzfahrzeuge größtenteils
negative Vorzeichen aufweisen.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.