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Serienversion kommt 2006: Studie Roomster |
Škoda |
Als Škoda im Februar 2005 zum Genfer Salon die Studie Yeti präsentierte, blieb vieles unklar: Handelte es sich
um eine Fortentwicklung des früheren Roomster-Konzepts oder um ein weiteres Modell, das in Serie gehen würde?
Nun ist klar: Beide Autos werden kommen.
Im April 2005 hatte Škoda angekündigt, eine vierte Baureihe einzuführen und die Serienversion auf dem Genfer Salon
2006 zu zeigen. Das Auto werde auf dem "Roomster" basieren, hieß es vieldeutig, woraus zunächst geschlossen werden
konnte, dass beide Studien nur die unterschiedliche Interpretation eines Themas waren.
Nun aber wird klar, dass dies ein Trugschluss war, den die tschechische VW-Tochter möglicherweise absichtlich
so hat entstehen lassen. Markenchef Detlef Wittig sagte jetzt der Branchenzeitung "Automobilwoche", der Vorstand
habe die Konstruktion eines kompakten Geländewagens nach Yeti-Vorbild beschlossen. "Wir wollen das Auto unbedingt
bringen", so Wittig. Nach intensiven Analysen der Zielkundschaft habe man sich auch für den Einsatz eines
Allradantriebs entschieden, den die Studie nicht aufwies. Die Serienproduktion des Yeti könnte Anfang 2009 anlaufen.
In Genf soll 2006 demgegenüber die Serienversiuon des Roomster gezeigt werden und kurz darauf in Produktion gehen.
Die ersten Modelle des kleinen Vans sollen im Sommer an die Kunden ausgeliefert werden. Die Fertigung erfolgt in
Kvasiny, wo auch das Flaggschiff Superb gebaut wird. Škoda plant dort früheren Angaben zufolge für die notwendige
Erweiterung der Fertigungsanlagen Investitionen von insgesamt rund drei Milliarden tschechischen Kronen (etwa 100
Millionen Euro); vorgesehen sind die Umgestaltung des bestehenden Montagewerks sowie des Karosseriebaus und der
Aufbau eines neuen Logistikcenters. Der tschechische Staat sowie die Gemeinden Kvasiny und Solnice werden
Subventionen von rund 427 Mio. tschechischen Kronen bereitstellen.
Damit wächst die Škoda-Modellpalette von derzeit drei bis 2009 auf fünf Baureihen. Wie "Automobilwoche" aus dem
Management erfuhr, will der Autobauer in der Montage bis Ende nächsten Jahres rund 1.500 neue Mitarbeiter einstellen.
Überdies suche man für die Technische Entwicklung "etliche zusätzliche Ingenieure", so Wittig. Im April hatte das
Unternehmen noch von 2.000 zusätzlichen Jobs gesprochen.
Das Blatt berichtet weiter, im Zuge der Überprüfung sämtlicher VW-Komponentenwerke auf Sparpotenziale durch
Konzernvorstand Wolfgang Bernhard wolle Volkswagen Teile der Komponentenproduktion ins günstigere Tschechien
verlagern. Škoda solle insoweit zusätzliche Fertigungsumfänge übernehmen, so das Blatt. So werde Škoda im Stammwerk
Mladá Boleslav die Montage des Getriebetyps MQ 200 ausbauen, der in mehreren Klein- und Kompaktwagen des Konzerns
zum Einsatz kommt; die Produktion dieser Schaltung im VW-Werk Kassel und in der Seat-Fabrik im spanischen Prat
werde reduziert.