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Samstag, 20. April 2024
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ML 63 AMG mit jetzt 510 PS / Abkehr vom Kompressor

IAA: Mercedes zeigt die neue Topversion der M-Klasse

Siehe Bildunterschrift
Bild anklicken für Großansicht Mächtig Kraft:
ML 63 AMG
DaimlerChrysler
Während gerade erste die ersten Exemplare der neuen M-Klasse an Kunden ausgeliefert werden, zeigt Mercedes auf der IAA schon das künftige Topmodell der Baureihe. In punkto Antrieb gibt es fast schon einen Paradigmenwechsel.
Wie bisher und wie üblich, ist die Mercedes-Tochter AMG für den besonderen ML zuständig. Neu ist, dass der V8-Motor erstmals komplett von AMG entwickelt wurde und kaum etwas mit den Serienmotoren der Stuttgarter zu tun hat.

Gleichzeitig kehrt AMG dem bisherigen Konzept, den Motoren mittels Kompressor oder Turboladern zusätzliche Kraft einzuhauchen, den Rücken. Vielmehr setzt man jetzt auf eine Kombination von Hochdrehzahlkonzept, wie es etwa auch BMW beim M5-V10 einsetzt, und großem Hubraum. Konkret stehen jetzt 6,3 Liter zu Buche, die Leistung liegt bei 510 PS (6.800 Touren) und das maximale Drehmoment bei 630 Newtonmetern (5.200 Touren). Zum Vergleich: Der ML 55 AMG auf Basis der ersten M-Klasse-Generation brachte es auf 347 PS und 510 Nm.

Damit ist der neue Motor der derzeit stärkste im SUV-Segment und auch der stärkste Saug-V8 weltweit, wobei, wie die Erfahrung zeigt, solche Rekorde dieser Tage oft nicht allzu lange halten. Die Fahrleistungen sind entsprechend prächtig, und das nicht nur unter Berücksichtigung von Fahrzeuggröße, -konzept und -gewicht: In 5,0 Sekunden treibt der mächtige V8 die M-Klasse auf Tempo 100, der Vortrieb wird bei 250 km/h elektronisch begrenzt.

Die Kraftübertragung übernimmt wie in allen M-Versionen die Siebengang-Automatik mit dem Lenkstockhebel als Bedienelement, verfügt im Falle des ML 63 AMG, so der offizielle Name, aber über drei per Taste auf der Mittelkonsole wählbare Schaltprogramme, die sich in Charakteristik und Schaltgeschwindigkeit unterscheiden. Die Gangwechsel können auch manuell mittels Tasten am Lenkrad gesteuert werden.

Ebenfalls modifiziert zur Serie ist der Allradantrieb, der hier nicht gleichmäßig beide Achsen mit Kraft versorgt, sondern permanent 60 Prozent nach hinten leitet. Dazu kommt ein verstärkter Antriebsstrang, serienmäßige Luftfederung mit AMG-spezifischer Auslegung, Sportfahrwerk und eine größer dimensionierte Bremsanlage mit innen rundum belüfteten und angelochten Bremsscheiben. Den Kontakt zur Straße halten Reifen Walzen im Format 295/45 auf glanzgedrehten 19 Zoll-AMG-Felgen. Wer es noch auffälliger und teurer mag, bekommt auch 20-Zöller mit 295/40-Pneus.

Noch ein Blick auf das Design: Der Auftritt des Offroaders wird durch Kotflügelverbreiterungen, seitliche Trittbretter in Edelstahl mit Gumminoppen sowie abgedunkelte Rückleuchten einerseits und durch die größere Schürze am Heck mit der AMG-typischen vierflutigen Auspuffanlage andererseits geprägt. Noch mehr als üblich modifiziert haben die AMG-Mannen die Front: Hochgesetzte, größere Nebelscheinwerfer, ein spezifischer Kühlergrill und vor allem die wuchtige Schürze mit ihren beiden vertikalen Designelementen prägen den Auftritt.

Im Interieur dürfen sich Kunden über Sportsitze mit Nappalederpolsterung und Alcantara-Einsätzen im Schulterbereich sowie mit Multikonturfunktion und Sitzheizung freuen, ferner über ein AMG-Sportlenkrad, besondere Einstiegsleisten sowie eine Edelstahl-Pedalerie mit Gumminoppen. Natürlich darf ein abgewandelter Instrumenteneinsatz nicht fehlen: ML 63-Fahrer blicken hier auf rote Zeiger und eine eigenständige Schrift, die auch die Tempoangabe 320 kennt.

Erstmals in natura zu sehen ist der sicher auch sehr trinkfreudige Top-ML auf der IAA im September; die Auslieferungen sollen dagegen erst im zweiten Quartal 2006 starten. Preise und Ausstattungen liegen deswegen noch nicht vor.
text  Hanno S. Ritter
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