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Freitag, 19. April 2024
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Mittelmotor-Sportwagen nach 7.000 Exemplaren in fünf Jahren eingestellt

Opel: Produktionsende für den Speedster

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Opel Speedster
Opel
Knapp fünf Jahre ist es her, dass der Opel Speedster in Produktion ging – ein Auto, das man so den Rüsselsheimern gar nicht zugetraut hätte, schon gar nicht im Jahr 2000. Doch nun ist die Ära schon wieder zu Ende gegangen.
Wie der Autobauer erst heute mitteilte, lief bereits am 21. Juli das letzte Exemplar vom Band.

7.000 Einheiten entstanden seit Produktionsbeginn im September 2000, ursprünglich waren 10.000 geplant. Doch trotz dieser vergleichsweise geringen Stückzahl schrieb der puristische Roadster ein Stück Unternehmens-Geschichte: In Kooperation mit Lotus war der erste Opel mit Mittelmotor entstanden; Aluminium und Glasfaser-verstärkter Kunststoff dienten als Material für Chassis und Karosserie.

Der Speedster war stets als kompromissloser Zweisitzer ausgelegt - alles, was nicht unbedingt notwendig war, wurde schon aus Gewichtsgründen weggelassen: Ob Fensterheber, Zentralverriegelung oder Klimaanlage, der Speedster hatte von alledem nichts, vieles noch nicht einmal in der Aufpreisliste. Resultat waren 850 Kilogramm - in der modernen Autowelt kaum noch vorstellbar -, die ein puristisches Fahrerlebnis mit tiefem Schwerpunkt und guter Straßenlage und nicht zuletzt höchst ansprechende Fahrleistungen versprachen.

So schaffte der Speedster bereits mit der Anfangsmotorisierung, einem 2,2 Liter-Vierzylinder aus der Großserie, Tempo 100 nach weniger als sechs Sekunden und 220 km/h Höchstgeschwindigkeit. Als Opel im Frühjahr 2003 den Zweiliter-Turbo in das kleine Auto pflanzte und damit nebenbei schon einmal die künftige Leistung etwa eines späteren Astra GTC Turbo vorwegnahm, reichten die 200 PS für 4,9 Sekunden beim klassischen Sprint und 243 km/h.

Nun also ist es vorbei mit dem Speedster, und Opel benutzt schon einmal das Wort Klassiker, obwohl man doch immer erst viel später weiß, ob es zutrifft. Eine große Abschiedsfeier oder Ähnliches gab es nicht, aber wenigstens versöhnliche Worte von Opel-Chef Hans H. Demant: "Opel wird für echte Auto-Enthusiasten auch künftig solche aufregenden und emotionalen Nischenprodukte anbieten."

Gemeint ist damit gerüchteweise ein Nachfolger namens "GT", basierend auf einer Pontiac-Plattform, etwas alltagstauglicher und auch billiger als der zuletzt knapp 37.000 Euro teure Speedster. Schon 2006 könnte der GT zu den Händlern rollen.

Auch wenn der Speedster so gar nicht bajuwarisch ist oder war, was nicht als Kritik gemeint ist, gibt's zum Schluss nur noch einen netten Spruch von uns, die wir uns wundern, wieviele Autos wir in den gut fünf Jahren unserer Redaktionsarbeit schon "überlebt" haben: "Sag zum Abschied leise Servus".
text  Hanno S. Ritter
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