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Der etwas andere Lambo: Gallardo "SE" |
Lamborghini |
Sondermodelle sind heutzutage und in dieser Rubrik nichts Ungewöhnliches – aber manchmal dann eben doch:
Wenn etwa die Presseinfo aus Sant'Agata Bolognese kommt. Von Lamborghini.
Optisch gibt sich der Gallardo mit dem wenig italienischen Zusatznamen SE für "Special Editon" an einer
Zweifarblackierung zu erkennen. Sechs Alternativen stellen die Italiener zur Wahl: zwei Grautöne sowie Weiß
(Balloon white), Gelb (Giallo Midas), Orange (Arancio Borealis) und Grün (Verde Ithaca).
Dach, Motorabdeckung, Heck- und Frontspoiler sowie die Außenspiegel bilden durch eine Lackierung in "Schwarz Noctis" den
gewünschten Kontrast. Dunkler eingefärbt sind auch die Heckleuchten, ferner sind titanfarbene Felgen namens "Callisto"
erhältlich, unter deren 19 Zoll Größe grau oder wahlweise gelb lackierte Bremssättel sichtbar werden.
Im Interieur setzt sich das Konzept der Zweifarbigkeit fort: Alle sichtbaren Nähte, die Säume des schwarzen Teppichbodens
und verschiedene Lederdetails sind in der Grundfarbe der Karosserie gehalten. Das Lamborghini-Scudetto mit dem Stier ist
auf den Kopfstützen und auf dem Armaturenbrett eingeprägt.
Die beiden Sitze und der gesamte Frontbereich des Fahrgastraums sind mit schwarzem Glattleder und teilweise mit
perforiertem Leder bezogen, auch hier mit Nähten in der Außenfarbe. Dazu kommt ein zusätzliches Fahrzeug-Typenschild
mit der eingeprägten Fahrzeugnummer - die Sonderserie ist auf 250 Autos limitiert. All das soll nach dem Willen von
Lamborghini die "aggressivere Persönlichkeit" widerspiegeln.
Auch in punkto Ausstattung ist der besonders wilde Stier, wäre es denn kein Lamborghini, ein typisches Sondermodell,
das die ein oder andere Annehmlichkeit ab Werk vorhält. Dazu gehört etwa eine Heckkamera, die in Verbindung mit dem
in der Mitte des Armaturenbretts befindlichen Bildschirms das Einparken und Rangieren des Fahrzeugs erleichtert und
sicherer macht. Der Lieferumfang beinhaltet auch die eigens für dieses Modell entworfene Wagenabdeckung. Auch auf
Klimaanlage, vier Airbags, ESP und natürlich den Allradantrieb müssen Gallordo-Käufer nicht verzichten.
Zur Serienausstattung gehören außerdem zusätzlich das Sportfahrwerk mit straffer abgestimmten Stossdämpfern, das
Sportlenkrad sowie Pirelli-Reifen im Format 235/35 vorne und 295/30 19 hinten. Eine Standardbereifung anstelle von
Sportreifen ist ohne Aufpreis erhältlich.
Auch in punkto Extras und Zubehör ist der Gallardo SE viel zahmer, als man vielleicht denken mag: So sind nicht nur
ein automatisierte Getriebe, Navigationssystem, beheizte Außenspiegel und Sitze, sondern sogar ein "Winterpaket"
lieferbar. Es umfasst Sitzheizung, beheizte Spiegel und Scheibenwaschdüsen, Gummimatten, einen 12 Volt-Stromanschluss
im Kofferraum und tatsächlich auch Winterreifen.
Zuletzt ein Blick unter jene hier schwarze Motorabdeckung, wo es naturgemäß weiger zahm zugeht: Der feine V10, der dort
seine Arbeit verrichtet, kommt im SE auf 520 statt 500 PS. Zusammen mit einer kürzeren Getriebeübersetzung in den ersten
fünf Gängen verspricht dies einen nochmals schnelleren Spurt auf Tempo 100: 4,0 statt 4,2 Sekunden nennt das Datenblatt.
Optimiert wurde dafür auch der sogenannte "Thrust Mode" (Höchstbeschleunigung aus dem Stand heraus). Die
Höchstgeschwindigkeit steigt von 309 auf 315 km/h.
Lieferbar ist der besondere Gallardo ab September, aber wie gesagt nur 250 Mal. In Deutschland kostet der Spaß gut
164.000 Euro - für viele Menschen weit entfernt vom Möglichen, und doch vergleichsweise fair für ein derart potentes,
exklusives und imageträchtiges Auto, dem übrigens auch ein Ferrari F430 und selbst der zwölfzylindrige 612 Scaglietti
nicht wegfährt.