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Donnerstag, 18. April 2024
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Mitarbeiterzahl und Produktionskapazität verdoppelt

DaimlerChrysler: Werkserweiterung in den USA abgeschlossen

Siehe Bildunterschrift
Typisch amerikanisch: DaimlerChrysler
Das Mercedes-US-Werk (im Hintergrund) hat eine eigene Autobahnausfahrt, die auch so heißt
Was 1993 als mutig und unkonventionell galt, nämlich ein Werk in den USA zu bauen, hat sich für DaimlerChrysler offenbar ausgezahlt. Diese Woche feierten Unternehmensvertreter, Mitarbeiter und Politiker die Fertigstellung der 2001 begonnenen Erweiterung.
Mit Investitionen von 600 Millionen US-Dollar hat der Konzern die Produktionskapazität jenseits des großen Teichs auf 160.000 Einheiten jährlich verdoppelt. Gleichfalls wurde die Zahl der Beschäftigten um 100 Prozent auf jetzt 4.000 erhöht. Sie bauen nicht nur die neue Generation der M-Klasse, sondern auch die R-Klasse, die Ende des Jahres zunächst zu den amerikanischen Händlern rollen wird.

Bei alledem legt Mercedes Wert auf die Feststellung, dass das US-Engagement auch zur Beschäftigungssicherung in Deutschland beitrage, weil der Antriebsstrang der beiden Baureihen aus Untertürkheim und Berlin sowie von AMG in Affalterbach stamme - was zweifellos wahr ist, aber auch ein bisschen unglücklich argumentiert.

Mercedes-Chef Dr. Eckhard Cordes sagte, die Entscheidung von 1993 für den Bau des ersten Pkw-Werks außerhalb von Deutschland habe sich als "nachhaltig richtig" erwiesen. Der Erfolg der M-Klasse - von der ersten Generation wurden weltweit über 640.000 Fahrzeuge verkauft - belege dies eindrucksvoll. Der Erfolg baue einerseits auf den hoch motivierten und engagierten Mitarbeitern und andererseits auf den guten Beziehungen zu den lokalen Behörden in Alabama auf.

Das erweiterte Werk verfügt über zwei Montagelinien, zwei Lackieranlagen sowie einen erweiterten Rohbau. Die Fertigung ist flexibel ausgelegt. Die Logistik und Belieferung erfolgt "Just-in-Sequence" und "Just-in-Time", so dass es kaum Lagerbestände auf dem Werksgelände gibt. Derzeit werden rund 300 Mitarbeiter aus Alabama in Sindelfingen geschult, während etwa die gleiche Anzahl von Produktionsfachleuten aus verschiedenen deutschen Werken vor Ort den Anlauf der beiden neuen Modelle begleiten.

Seit 1993 hat die DaimlerChrysler AG insgesamt mehr als eine Milliarde US-Dollar in den Standort Tuscaloosa investiert. Produktionsstart der neuen M-Klasse war im Dezember 2004 (Autokiste berichtete), die ersten Exemplare an deutsche Kunden werden mutmaßlich im August 2005 ausgeliefert.
text  Hanno S. Ritter
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